Die sehenswerten Orte der Stadt Salzburg in der Adventzeit
Wenn man der zehnjährigen Theresa Sammer zuhört, bekommt man den Eindruck, die Advent-Traditionen haben doch überlebt: „Ich liebe die Zeit! Wir setzen uns daheim am Abend zusammen und spielen und singen Weihnachtslieder“, erzählt das Mädchen aus Henndorf am Wallersee. Sie spielt Tenorhorn, wie sechs Generationen davor: „Ein anderes Instrument ist mir gar nicht eingefallen“, lacht Theresa.
Dafür ist sie die Erste in der Familie, die im Advent in einem Quintett der „Jungen Turmbläser“ vor dem Salzburger Dom auftreten darf.
Es wird einer dieser besonderen Momente im Salzburger Advent sein, in denen Einheimische wie Gäste innehalten, lauschen, und der Trubel auf dem Christkindlmarkt abklingt. Ab 23. November schenken sechzig Schülerinnen und Schüler des Musikums jeden Mittwoch (18 Uhr) ihren Zuhörern weihnachtliche Weisen.Theresa ist eine von ihnen und setzt so die Tradition der Turmbläser fort.
Hirtenruf zum Auftakt
Diese pflegt und koordiniert seit mehr als zwei Jahrzehnten Horst Hofer. „Am liebsten spiele ich vom Glockenspielturm auf den Residenzplatz runter“, erzählt der Trompeter. „Wenn wir traditionell der Reihe nach den Hirtenruf anstimmen, beginnend auf den Dombögen über die Terrasse des Café Glockenspiel bis zum Glockspielturm, dann genieße ich es einfach.“
Der gebürtige Lungauer erzählt, was selbst viele „Stådinger“ (wie Salzburger Städter im Salzburger Land gern genannt werden) nicht wissen: „In den Fünfzigerjahren hat Tobi Reiser die Besucher des Salzburger Adventsingens zur Einstimmung zum Turmblasen auf den Residenzplatz geladen. Erst danach gingen sie ins Festspielhaus.“ Damals standen hier noch keine Standeln. „Aber auch heute wird es ruhig auf dem Platz, wenn wir den Hirtenruf anstimmen.“
Komm, sing mit!
„Stille wird die Welt“, das ist eines der Weihnachtslieder, die beim freien Chorsingen im Dom einstudiert werden. Ab 22. November kann jeder und jede Dienstagabend mitmachen (Treffpunkt 17.45 Uhr hinter dem Dom, vis-a-vis der Post). Einfach kommen, proben und zum Abschluss am Domplatz im Chor singen. Zwei Stunden Freude sind garantiert, die Notenblätter gibt’s als Geschenk.
Wer gut zu Fuß ist und zur Festung Hohensalzburg will, dem sei der steile Weg über die Festungsgasse empfohlen, um sich der mächtigen Burg zu nähern. An den Adventwochenenden beherbergt der Burghof einen Markt mit Handwerkskunst, Turmbläser spielen auf; Kinder können Kekserl backen, basteln, schmökern.
Wer gemütlich von Nonntal aus die Hellbrunner Allee entlang spaziert, kommt zum Hellbrunner Adventzauber. Im Schlosspark gibt es ein breites Angebot, speziell auch für Familien (siehe Info rechts), darunter etwa eine Märchen-Schnitzeljagd oder eine Gmundner Keramik-Werkstatt, wo Kreative unter Anleitung Unikate kreieren können.
Christkindlmarkt in Salzburg:
Der Markt auf dem Dom- und Residenzplatz und der Eiszauber auf dem benachbarten Mozartplatz öffnen am 17. November.
Die Turmbläser spielen am Residenzplatz jeden Do. und Sa. von 18.30 bis 19 Uhr, die Jungen Turmbläser vor dem Dom jeden Mi um 18 Uhr.
Vom 27. 12. bis 1. 1. wird der Markt zum Silvestermarkt.
christkindlmarkt.co.at
Festung Hohensalzburg
Der Adventmarkt im Burghof ist vom 25. 11. bis 18. 12. Fr. bis So sowie am Feiertag, 8.12., von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Am 4. Dezember gibt es einen Krampusumzug der Stefani-Perchten. Anmeldung für spezielle Adventführungen am Wochenende notwendig. Auf- und Abfahrt mit der Festungsbahn gegen Gebühr.
festung-hohensalzburg.at
Hellbrunner Adventzauber
Die Veranstaltungsliste vom „Hellbrunner Adventzauber“ (17. 11. bis 24. 12.) ist lang. Er hat Mi. bis So. bis 20 Uhr geöffnet (bis 14 Uhr am Heiligen Abend). Eintritt bis 18 Uhr pro Person 6 €, inkl. Gutschein für Glühwein, Punsch oder alkoholfreien Punsch. In der eigenen Kinderweihnachtswelt (Achtung, andere Zeiten!) gibt es u. a. einen Streichelzoo, man kann Stockbrot und Würstel über dem Lagerfeuer grillen, Christkindlbriefe schreiben, eine Märchen-Schnitzeljagd machen und vieles mehr.
hellbrunneradventzauber.at
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