Gartenkalender
Natürlich will man sich ja nach dem Wühlen in der herbstlichen Erde im Frühjahr über möglichst lange blühende Beeten freuen – dafür muss man nur wissen, welche Zwiebeln wann blühen. „Die ersten, die sich blicken lassen, sind Schneeglöckchen und Winterlinge“, sagt Fellner. Denn diese blühen teilweise schon Ende Jänner.
Als Nächstes, zwischen Mitte Februar und März, seien die Krokusse dran, darauf folgen die frühen Narzissen und Hyazinthen. Den Frühlingsreigen schließen die Tulpen, deren Blütezeit sich zwischen April und Ende Mai erstreckt. Wählt man also seine Zwiebeln gezielt aus, hat man zwischen Ende Jänner und Ende Mai ein permanent blühendes Beet.
Nicht zu tief, nicht zu bunt
Dabei kommt es aber auch auf die richtige Pflanztiefe an. Dafür gibt es eine ganz einfache Faustregel, sagt Fellner: „Die Zwiebeln müssen etwa das Doppelte ihres Umfangs in die Tiefe.“ Das heißt also etwa für Narzissen rund zehn Zentimeter. Kleinere Zwiebeln, wie etwa Schneeglöckchen oder Krokus könne man dafür relativ hoch, in drei oder vier Zentimeter Tiefe pflanzen. „Sie können sich das so vorstellen wie Schichtnougat“, erklärt der Gartenexperte.
Und hat auch gleich Gestaltungstipps für Hobbygärtnerinnen und -gärtner: „Viele Leute machen den Fehler, dass sie ihre Zwiebeln in einem exakten Raster setzen. Das schaut nicht gut aus. Nehmen sie die Zwiebeln einfach in die Hand und werfen sie auf die Fläche, auf der Sie sie haben wollen. Und da, wo sie liegen bleiben, setzen Sie sie ein.“ Diese Unregelmäßigkeit wirke dann im Garten viel natürlicher.
Außerdem rät der Experte davon ab, die Zwiebeln farblich allzu stark durchzumischen. „Man stellt sich das so schön vor, aber man sieht sich sehr schnell satt an einem komplett bunten Beet.“ Besser kämen die Farben zur Geltung, wenn man sie in „Klecksen“ zusammenfasse. Diese wirken optisch besser als vereinzelte Pünktchen.
Richtig gelagert
Doch vor dem erfolgreichen Pflanzen kommt die richtige Lagerung der Zwiebeln. Wie sieht diese aus? „Trocken, dunkel und eher warm“, sagt Fellner. Also eher in der Kiste im Abstellraum als im feuchten Keller. Ob die Zwiebeln noch gut sind, könne man an ähnlichen Merkmalen wie auch beim Knoblauch oder der Küchenzwiebel erkennen.
„Solange sie nicht komplett vertrocknet und verschrumpelt sind, kann man sie noch verwenden“, erklärt der Experte. „Dann würde ich aber nicht abwarten, ob der Zeitpunkt passt, sondern sie so schnell wie möglich einsetzen.“ Wie die Küchenzwiebel habe auch die Blumenzwiebel mehrere Schichten, es könne also sein, dass innen noch ein bisschen Leben sei.
Und was rät der Experte jenen, deren im frühen Herbst eingesetzte Zwiebeln durch das warme Wetter verwirrt, noch vor dem ersten Frost ausgetrieben haben? „Wenn die Pflanzen wegen des Wetters durcheinanderkommen, machen Sie am besten gar nichts. Und schneiden Sie den Trieb auf keinen Fall ab“, sagt Fellner. So könne die Zwiebel nämlich keine Nährstoffe für den langen Winter einlagern.
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Ausgraben oder nicht?
Daran könne man sich auch bei der „beinahe philosophischen Frage“ orientieren, ob man die Blumenzwiebeln nach der Blüte ausgraben solle. „Bei größeren Zwiebeln kann man das ruhig machen, so bewahrt man sie davor, bei einem allzu feuchten Standort in der Erde zu verfaulen.“ Man solle aber auf jeden Fall warten, bis die Blätter der Pflanzen gelb werden, denn dann sei kein Chlorophyll mehr in ihnen.
Gute Nachrichten hat Fellner für all jene, die keinen Garten ihr eigen nennen. Denn auch auf dem Balkon könne man in einem Topf erfolgreich Zwiebeln setzen. Die Herausforderung sei hier, die richtige Feuchtigkeit zu treffen. „Je größer der Topf, desto besser klappt das“, sagt der Experte. „Zur Not geht es auch im Zimmer, da kann es nur sein, dass sie nicht genug Licht haben.“
So bleibt dann nur noch, den Zwiebeln einen guten Winterschlaf und schöne Frühlingsträume zu wünschen.
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