Sony und Universal kaufen EMI

Der traditionsreiche Musikkonzern EMI wird um 4,1 Milliarden Dollar verkauft und zerschlagen.

Ein Konsortium um den japanischen Elektronikkonzern Sony hat sich nach Informationen des "Wall Street Journal" die Musikverlags-Sparte der britischen Plattenfirma EMI geschnappt. Dabei galt eigentlich BMG Music Publishing, ein Gemeinschaftsunternehmen des Gütersloher Medienkonzerns Bertelsmann und des Finanzinvestors KKR, als aussichtsreichster Bieter. Das "Wall Street Journal" berichtete am Freitag unter Berufung auf eine eingeweihte Person, dass die Sony-Gruppe 2,2 Milliarden Dollar (1,6 Mrd. Euro) auf den Tisch legen wolle. Allerdings sei das Geschäft noch nicht endgültig besiegelt.

Universal übernimmt Tonträgergeschäft

Die Traditionsfirma EMI würde damit zerschlagen. Das zweite Standbein, das Tonträgergeschäft, soll für 1,9 Milliarden Dollar an den Konkurrenten Universal Music gehen. Darüber berichteten unter anderem die "Financial Times" (Registrierung erforderlich) und die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg. Hier hatte eigentlich Warner Music als Favorit gegolten.

EMI gehörte zuletzt der US-Großbank Citigroup, nachdem der Vorbesitzer seinen Kredit nicht abbezahlen konnte. EMI ist die kleinste der vier großen, weltweit agierenden Plattenfirmen nach Marktführer Universal, Sony Music und Warner. Der Strukturwandel in der Branche mit einbrechenden CD-Verkäufen hatte dem Unternehmen schwer zu schaffen gemacht. Der frühere Eigner, der Finanzinvestor Terra Firma von Guy Hands, musste EMI schließlich der Citigroup überlassen.

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