Samariterbund gibt Bienenvölkern eine Heimat

Samariterbund gibt Bienenvölkern eine Heimat
Weltweit geht die Zahl der Bienenvölker stark zurück. Die Non-Profit-Organisation setzt ein starkes Zeichen dagegen.

Die Vereinten Nationen haben den 20. Mai zum „World Bee Day“ erklärt. Damit soll auf den weltweiten, teils dramatischen Rückgang der Bienenpopulationen aufmerksam gemacht werden. Sterben die Bienen, hat dies auch dramatische Auswirkungen auf die biologische Artenvielfalt.

Wichtig für die Ernährungssicherheit

Bienen sind für die weltweite Ernährungssicherheit außerordentlich wichtig. Ihre Bedeutung zeigen die folgenden Zahlen: Drei Viertel aller globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig.

Auch die Medizin profitiert enorm von den fleißigen Helfern: „Mehr als 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten kommen in der Medizin zum Einsatz“, erklärt Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer vom Arbeiter-Samariter-Bund Österreich.

Bienenvolk auf dem Dach

Der Schutz der Bienen ist auch dem Samariterbund ein Anliegen. Auf den Dächern einiger ihrer sozialen Einrichtungen hat die Non-Profit-Organisation deshalb Bienenvölker angesiedelt, die professionell betreut werden. „Damit setzen wir ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Ökologie“, so Hundsmüller.

Allein in Wien kümmert sich Imker Franz Mairinger um 16 Bienenvölker. Ein Volk besteht aus rund 60.000 Bienen. Dieses stellt etwa 20 bis 40 Kilogramm Honig im Jahr her. Die Wiener Bienen produzieren typischerweise Lindenhonig. Laut Mairinger zeichnet sich dieser durch einen ganz besonderen Geschmack aus.

Nach einem eher schwachen Vorjahr rechnet der Imker heuer wieder mit einer reicheren Ernte.

In Linz betreibt der Samariterbund einen weiteren Standort für Bienen. Dort kümmert sich Imkerin Petra Hörzenberger um die Tiere. Sie beruhigt ihre Schützlinge schonend mit einem Nelkentuch, damit sie in aller Ruhe die Waben kontrollieren kann.

Trend: Imkern in der Stadt

Das Wissen um die Bedrohung der Bienenvölker hat einen neuen Trend ausgelöst: das imkern in Großstädten boomt. In ländlichen Gebieten, wo intensiv Landwirtschaft betrieben wird, ist die Nahrung der Bienen oft einseitig und von Pestiziden belastet.

Im Gegensatz dazu bieten Städte mit zahlreichen Kleingärten, Balkonen, Terrassen und Parks eine reiche Vielfalt an Blühpflanzen – ein großer Vorteil für die Versorgung der Bienen.

Am geprüften exquisiten Honig von den Dächern des Samariterbundes dürfen sich übrigens Freundinnen und Freunde der Non-Profit-Organisation erfreuen, so Hundsmüller.

Andrea Juritsch

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