Hotel-Duell Singapur: Ultramodern oder lieber glamourös?
Zwischenstopp in Singapur. Oder vielleicht doch für mehr. Zwei Häuser in derselben Straße, die völlig unterschiedliche Welten bieten.
Es gibt Orte, die derart in sich ruhen, dass man den Tag über vergisst, wo man eigentlich ist. Das 5-Sterne-Haus JW Marriott Singapore ist so einer.
JW Marriott Singapore
Mitten im Herzen der asiatischen Millionenmetropole, die für viele nur ein Zwischenstopp auf ihrem Flug in die weite Welt ist, erhebt sich dieser ultramoderne Kokon mit 21 Etagen. Und zwar gleich gegenüber vom Hotel Raffles.
Ein mehr als spektakuläres Highlight: Der Pool im 18. Stockwerk, dessen Aussicht einem fast den Atem raubt. Hier wird der Blick frei auf die futuristische Skyline Singapurs inklusive Marina Bay Sands. Das ist jenes berühmte Hotel mit dem scheinbar schwebenden Schiff auf dem Dach. Neben dem Pool ist gleich ein Spa-Bereich und ein Fitnessstudio mit begrünten Innenhöfen und Sky-Gärten.
Wer sich nicht zum Verlassen seines Zimmers – hoffentlich eine Suite – entschließen kann, bleibt einfach dort. Denn selbst wenn man erst gegen Abend einen Schritt vor die Tür setzt, wird man bei der Rückkehr feststellen: Alles ist wie von Zauberhand gereinigt.
Im Schlaraffenland
Im Erdgeschoß öffnet das Restaurant auch für Gäste von außerhalb. Asiatisch, europäisch, modern – wer hier nichts findet, dem ist wohl auch im Schlaraffenland nicht zu helfen. Vielleicht ist es genau das, was diesen Ort ausmacht: dass man nicht hinaus muss, aber jederzeit hinaus könnte.
Blick frei auf die futuristische Skyline Singapurs
©jw marriott singaporeThe Raffles Hotel
Wer das futuristische Singapur mit seinen gläsernen Fassaden, vertikalen Gärten und überirdischen Skywalks vor Augen hat, wird kaum glauben, dass mitten in diesem Szenario ein Ort wie das Raffles noch existiert. Aber das tut es – und es hat seinen Charme auch nach der Renovierung (bis 2019) nicht verloren.
Eigentlich ist es egal, ob man sich eine Suite in diesem 1887 eröffneten Hotel im Kolonialstil leisten kann. Man könnte sich ja auch einfach nur einmal in einem Taxi vorfahren lassen – und käme so in den Genuss, vom livrierten Sikh-Doorman begrüßt zu werden. Oder man geht diskret durch den Nebeneingang hinein. Schauen ist erlaubt. Sicher ist: Schon beim ersten Schritt ins Innere wird die Geschichte des Hotels spürbar – eine Welt voller Glamour und Erinnerungen. Dort, wo heute Champagner-Tee serviert wird, saß einst Ernest Hemingway, und Elizabeth Taylor schritt durch die Gänge.
Auf einen Tee
Wer kein kleines Vermögen für eine der 115 Suiten ausgeben möchte, kann sich dennoch ein Stück Raffles gönnen: mit einem Afternoon Tea in der Grand Lobby, Finger-Sandwiches und Scones – das leise Klingen von Porzellan inklusive. Manche schwören auf einen Besuch in der Long Bar, wo einst der Singapore Sling erfunden wurde. Hier kann es jedoch passieren, dass man in Zeiten von Overtourism und Instagram-Hotspots Schlange stehen muss. Aber:
Auch ohne Übernachtung kann man im Raffles mit Afternoon Tea oder einem Drink in der legendären Long Bar ein Stück Geschichte erleben.
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