Das Nassfeld mit Schnee, Sonne, Superlative

Das Nassfeld ist das südlichste Skigebiet in Österreich - mit dem längsten Gondellift
Eine geologische Einzigartigkeit trifft auf touristische Vielfalt – das Nassfeld im Gailtal hat die längste Gondelbahn, ein schneesicheres Skigebiet und die meisten Sonnenstunden.

Die ältesten menschlichen Funde rund um Hermagor im unteren Gailtal Kärntens stammen aus der Bronzezeit von vor knapp dreieinhalb tausend Jahren. Man kann also nicht mehr von einem Geheimtipp sprechen.

Das Gailtal hat eine für viele Sonnenstunden ideale West-Ost-Ausrichtung, im Norden erheben sich die Gailtaler Alpen, im Süden die Karnischen Alpen, die übrigens nicht nach Hunden (das sind die Canidae), sondern nach dem keltischen Volk der Karner (lateinisch Carni) benannt sind.

Im Gailtal, das ist jetzt was für geologische Feinspitze, verläuft außerdem die „Periadriatische Naht“, das ist die geologische Grenze zwischen den Kontinentalplatten von Afrika und Europa, die sich vom Tessin über das Pustertal bis zu den Karawanken zieht. Das sei nur erwähnt, weil in den Karnischen Alpen auch die „Geo-Trail“-Wanderroute liegt, die einige an Fossilienvorkommen reiche Bergwege verbindet und der längste geologische Wanderweg Europas ist. Kurzum, in der Hohe-Warte-Region, das ist der höchste Berg der Karnischen Alpen, finden sich Spuren einst mächtiger Korallenriffe, das klingt nicht nur weltweit einzigartig, sondern ist es auch.

Das Nassfeld mit Schnee, Sonne, Superlative

Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia

Rekorde, Rekorde!

Die fossilen Funde sind aber ohnehin nur ein Bonus für Steinfeinschmecker, tatsächlich hat das Gailtal um Hermagor längst den touristischen Jackpot für Sommer und Winter geknackt: Mit dem Nassfeld findet sich hier das größte Skigebiet Kärntens und im Sommer laden Berge und Täler zum Wandern, Bio-Biken, E-Biken, Bergsteigen, Fischen und natürlich zum Essen ein.

Stichwort Nassfeld, da haben sich die Kärntner wirklich was einfallen lassen: Mit dem Millennium-Express, einer Kabinenseilbahn, die das Gailtal mit dem Skigebiet Nassfeld verbindet, gondelt man in einer guten Viertelstunde von Tröpolach unten auf 614 Meter Seehöhe in drei aneinandergereihten Sektionen rauf auf die Madritsche auf 1907 Meter. Mit einer Gesamtlänge von sechs Kilometern (und einem Meter) ist der Millennium-Express die längste Seilbahn in Österreich – und da staunen sogar die Tiroler.

Es gibt noch mehr Superlative hier: Durch die besondere Mikroklima-Lage profitiert das Skigebiet als „Schneeloch“, das Schneesicherheit durch häufige Adriatiefs von Anfang Dezember bis Mitte April gibt. Bei einer Reise in der späten Karwoche 2024, als im Tal schon wieder graues Grün dominierte, überraschten die hervorragenden Pisten im beeindruckend großen Skigebiet (und ja, Schneekanonen haben sie eh auch recht viele). Und nicht zuletzt – für viele ist das sicher das Tollste am Nassfeld – gibt es durchschnittlich 850 Sonnenstunden in der Wintersaison, was das Skigebiet (ein letzter Superlativ) zu jenem mit den meisten Sonnenstunden in den Alpen macht.

Anreise
Mit dem Zug von Klagenfurt  etwa zwei Stunden nach Hermagor.  Sobald Ende 2025 die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt freigegeben ist, verkürzt sich die Fahrt von drei Stunden auf nur 45 Minuten

Angebote
Das Falkensteiner Hotel und Spa Carinzia bietet  Packages: „Mädels-Verwöhntage“ ab 279 Euro p. P. oder  „Fondue, Frizzante & Amore“ für frisch- und länger Verliebte mit Candlelight und Schaumwein ab 398 Euro. Die Angebote gelten noch bis Ende März 2025. falkensteiner.com/hotel-spa-carinzia

Auskunft
nassfeld.at/de

Sauna und Sanarium

Mit dem Falkensteiner Hotel und Spa Carinzia wartet direkt neben der Talstation des Millennium-Express ein 4-Sterne-Superior Haus. Das wurde erst 2023 generalsaniert und umgebaut und bewirtet jetzt seine Gäste mit 140 Zimmern, statt wie früher 160, dafür gibt’s mehr Komfort und eine zweitausendvierhundert Quadratmeter große Spa-Wohlfühlwelt, mit Innen- und Außenpool (mit Badekleidung), einem „Pool der Sinne“ und einem Außenwhirlpool ohne Badekleidung, mit einer finnischen Panoramasauna, einem Gailtaler Sanarium (mit weniger Hitze als in der normalen Sauna, dafür mehr Wasserdampf), einem Soledampfbad, einem Kaltwasserkanal und Kneipp-Tretbecken. Oder man nutzt gleich eines der zwei privaten Spas. Und damit das mit Ruhe und Entspannung auch wirklich klappt, ist der Zutritt zum Sauna-Bereich erst ab sechzehn Jahren gestattet. Dazu noch Massagen, Kosmetik und Beauty Treatments (wer vorab online bucht, kriegt Prozente).

Eis und Saurier

Reicht noch nicht? Dann kann man sich im Kletterzentrum Hermagor versuchen, das sechzig Kletterrouten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen bietet. Oder die Kartbahn Rosental ausprobieren, mit einer 450 Meter langen Indoor-Strecke. Oder man fährt nur wenige Minuten hinauf zum Weissensee: Das Eislaufen am Weissensee zählt nicht nur für Niederländer zu den absoluten Winter-Highlights in Kärnten. Wenn die Temperaturen es zulassen, genießt man die mit sechseinhalb Quadratkilometern größte präparierte Natureisfläche Europas – ausreichend Platz also für Eissportler oder Genuss-Eisläufer.

Und dann gibt es da noch den Geopark in Dellach, womit wir wieder bei den Steinen und Fossilien sind: Hier hat man die perfekte Möglichkeit, Einblicke bis zurück in die Saurierwelt zu bekommen.

Ob wir wiederkommen? Na sihalich.

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