Lagunas de Chacahua in Mexiko: Geheimtipp ohne Internetempfang

Lagunas de Chacahua
Ein abgelegenes Dorf zwischen Meer und Mangroven, wo die Straßen staubig sind und mit Edding beschriftete Plastikstühle tief im Sand versinken: Kein Handynetz, keine Bankomaten und keine Ahnung, wie spät es eigentlich ist. Hier zählt nur der Rhythmus der Sonne, der Wellen und der Fangnetze. Willkommen in Chacahua! Um diesen versteckten Fleck im Nationalpark Lagunas de Chacahua zu erreichen, braucht es mindestens drei verschiedene Verkehrsmittel – Colectivo, Taxi, Boot. Ein Teil der Ortschaft überblickt die namensgebende Lagune, Fischerboote dienen als Transport zur Meerseite, wo der Pazifik in gewaltigen Wellen tosend auf den Strand bricht. Noch immer gibt es kaum Infrastruktur. Genau das macht den Ort so begehrenswert für alle, die nach Ruhe suchen – oder nach einem Neuanfang. Einige bleiben für ein Wochenende, andere für unbestimmte Zeit.

Kaum Menschen, schöne Sonnenuntergänge: Noch ist der Ort ein echter Geheimtipp
Kris ist Mitte dreißig und gehört zur zweiten Kategorie. Halb Schwede, halb Mexikaner, kam er 2006 zum ersten Mal nach Chacahua, als hier außer konstanten Wellen und ein paar abgelegenen Hütten noch wenig zu finden war. Heute betreibt er ein Eco-Hotel – und das Nanu: Ein Restaurant, das nur dann öffnet, wenn Kris in der Stimmung dazu ist. „Die wichtigste Regel beim Kochen ist, dass man es mit Liebe macht“, sagt er, während er oberkörperfrei und barfuß selbstgemixte Ananas-Cocktails ausschenkt. Kochen hat er von einem befreundeten Sterne-Koch gelernt, serviert wird, was eben da ist. Gibt es frische Croissants oder Sauerteigbrot, verbreitet sich die Nachricht in Windeseile in der Lagune – auch ohne stabilen Internetempfang. Die Unterkünfte sind einfach, viele junge Surfer und Surferinnen verbringen die lauen Nächte in Zelten oder in offenen Holzkonstruktionen mit Strohdächern. Vereinzelte Baustellen und Lichterketten, die abends von ein paar Lokalen schimmern, deuten leise eine neue Zeitrechnung in Chacahua an.

Lichterketten vor kleinen, romantischen Lokalen
Zwischen Dezember und Mai ziehen Buckelwale mit ihren Jungen an der Küste vorbei, in Neumondnächten leuchtet die Lagune in glitzerndem Blau und offenbart auf der biolumineszenten Wasseroberfläche ein kitschiges Spektakel.
- Burger: Im Strand Restaurant La Tortuga Shrimp-Burger mit Reggaeton-Kulisse direkt im Sand genießen
- Crudo & Co: Fisch direkt vom Meer auf den Grill in romantischer Atmosphäre – frisch, einfach und fabelhaft
- Casa Doma: Simple, aber moderne Bungalows mit Meerblick für alle, die doch ein wenig Komfort wollen. booking.com/hotel/mx/doma-resort
Zum Sonnenuntergang lohnt sich der kurze Aufstieg zum Faro, dem Leuchtturm: Unter einem blutroten Himmel hat man hier den besten Blick aufs Meer. Auch wenn Chacahua am Festland liegt, bleibt das Gefühl einer Insel: ruhig, isoliert, weit entfernt von der Hektik der restlichen Welt. Es ist zu hoffen, dass die Abgeschiedenheit dem Massentourismus noch lange Einhalt gebietet.
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