Graubünden: In Arosa sind die Bären los!

Bären im Bärenland in Arosa in der Schweiz
Erinnert sich noch jemand an die US-Serie „Die Bären sind los“? Im Mittelpunkt der Handlung steht Morris Buttermaker, Trainer einer Baseball-Mannschaft, den „Bären“. Auch Hans Schmid kommt aus dem Sport, vom Profi-Eishockey. Und auch er coacht jetzt ein bäriges Team. Doch der Reihe nach ...
Die Bedenken der Einheimischen verflogen schnell
Vor einigen Jahren hatte Pascal Jenny, damals Direktor, heute Präsident von Arosa Tourismus, eine Idee: Wie wäre es, an der Mittelstation der Weißhornbahn ein drei Hektar großes Freigehege für Braunbären einzurichten? Um verwaisten, misshandelten oder aus Gefangenschaft geretteten Tieren ein würdevolles Dasein zu ermöglichen und gleichzeitig Touristen anzulocken? Die Einheimischen reagierten reserviert. Was, wenn einer entwischt und durch das Dorf spaziert? Die Bedenken waren schnell verflogen, als die Aroser erfuhren, wen Jenny für das Projekt begeistern konnte.
Aroser Urgesteine
Die Brüder Lorenzo und Hans Schmid, in den 1950ern geboren, sind Aroser Urgesteine. Sie spielten Eishockey für den heimischen EHC, später für den ZSC in Zürich. Lorenzo war auch Captain des Nationalteams. Er kehrte später nach Arosa zurück, machte Karriere als Jurist, war Gemeindepräsident, kandidierte sogar für den Nationalrat. Hans blieb in Zürich und finanzierte mit den Ersparnissen aus dem Eishockey sein Studium. Als promovierter Biologe war er lange Chef der Tierpflege im Zoo Zürich. Für ihn fühlte es sich wie Heimkommen an, als Jenny ihn fragte, ob er die wissenschaftliche Leitung des Projekts „Bärenland“ übernehmen möchte. Im Sommer 2018 hieß es dann: „Die Bären sind los!“
Die vier Bären leben in natürlicher Umgebung
Das Bärenland ging an den Start, in enger Partnerschaft mit der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. „Es geht eben nicht darum, Tiere einzusperren, um sie zu begaffen – das ist in der Schweiz nicht gesellschaftsfähig“, stellt Schmid klar. Vielmehr ist das großzügige und mit einem Elektrozaun gesicherte Freigelände das Zuhause von Petzen, deren früheres Leben sehr traurig verlief. Sie wurden von Vier Pfoten gerettet und erlernen jetzt in den Bergen mit Weiden, Sträuchern, Felsen, einem Bächlein und Wald ihre natürlichen Verhaltensweisen.
Sporteln Das größte Skigebiet Graubündens kommt auf 225 Pistenkilometer in den beiden Destinationen Arosa und Lenzerheide-Valbella
Schlemmen Den Hunger stillt man im Brüggerstuba neben dem Bärenland. Neben dem Restaurant AlpArosa ist auch das Alpenblick eine Empfehlung
Schlafen Günstig wohnt man in Ferienwohnungen. Flaggschiff in Arosa ist das 5*-„Tschuggen Grand Hotel“ mit 5.000 -Spa. tschuggencollection.ch/de
Aktuell sind es zwei Weibchen und zwei Männchen, alle zwischen 16 und 18 Jahre alt, alle aus Albanien oder Nordmazedonien stammend. Besucher können aus nächster Nähe zusehen, wie das Quartett seine Umwelt erkundet. Wer Glück hat, trifft dabei auch Hans Schmid – der als Pensionist zum Bärenflüsterer von Arosa geworden ist.
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