Die Manufaktur von Louis Vuitton, umgeben von einem grünen Garten.

Wo die Haute Couture zu Hause ist: Diese Orte in Frankreich sind eine Reise wert

Hier dreht sich alles um Artisans und Handwerkskunst. Louis Vuitton, Hermès und viele andere Marken produzieren hier ihre Luxusgüter.

Man könnte es als Themenreise anlegen: Orte, an denen das Handwerk höchsten Stellenwert genießt. Aber nicht nur das kunstvolle Flair macht diese Städtchen besonders, denn sie versprühen eine ruhige Romantik abseits des Massentourismus. 

Loir-Tal

Eine Reise entlang des französischen Flusses bietet nicht nur jede Menge Schlösser und großartigen Weinbau. In Loir-et-Cher besucht man zum Beispiel die Abbaye de la Trinité Vendôme. Der Bau wurde von Graf Geoffroy II. Martel von Vendôme und seiner Ehefrau Agnes von Burgund im Jahr 1034 in Auftrag gegeben und Laufe der Jahrhunderte mehrere Male erweitert und modernisiert. 

Ein Kanal mit einem kleinen Boot führt zu einer gotischen Kirche.

Loir-et-Cher in Frankreich: Blick auf die Abbaye de la Trinité Vendôme

©Getty Images

An die Abbaye angeschlossen befindet sich heute eines der Ateliers von Louis Vuitton. Das Gebäude überlebte zahlreiche Kriege und die französische Revolution – und wurde von der Maison renoviert. Heute wird dort exotisches Leder für Handtaschen verarbeitet. 

Ein großes, historisches Gebäude mit vielen Fenstern und einem verzierten Giebel.

Die Abbaye Vendôme in Frankreich, wo Louis Vuitton exotisches Leder verarbeitet.

©Louis Vuitton

Zentrum des Dufts: Grasse

Natürlich gibt es viele Orte in der Provence, die eine Reise wert sind. Wer Parfums liebt, sollte auf jeden Fall in Grasse haltmachen. Im Parfumerie-Museum erforscht man die Geschichte des Duftes, neben jeder Menge olfaktorischen Erlebnissen sind hier auch antike Parfumflaschen ausgestellt. 

Die zahlreichen Lavendelfelder laden ebenso zu einem Ausflug ein wie die alte Bahnbrücke "Gourdon", die sich leider nicht mehr in Betrieb befindet aber ein beeindruckendes Monument in der Landschaft ist. 

Ein Viadukt überspannt eine Schlucht in der Nähe von Grasse.

Archivaufnahme der Gourdon Brücke in Grasse aus dem Jahr 1895.

©Getty Images

Im August findet das alljährliche Festival Fête du Jasmin mit einem riesigen Umzug statt. Man sieht aufwendig gestaltete Blumenkostüme, die Tribut an die vielen Blüten der Gegend zollen und Grasse so zur Hauptstadt der Parfümerie gemacht haben. Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Gegend zum Duft-Mekka, bis heute werden hier die besten Parfumeure der Welt ausgebildet. 

Mehr als 60 Firmen lassen hier ihre Düfte produzieren, darunter auch große Häuser wie Coty, LVHM oder L'Oreal. Die 10.000 Einwohner sind direkt oder indirekt mit der Duftindustrie verbunden. 

Ein Feld mit blühendem Lavendel erstreckt sich bis zum Horizont.

Eines der vielen Lavendelfelder in Grasse

©Getty Images

Paris – Herz der Haute Couture

Wenn Modefreaks in Paris landen, gehört der Besuch der originalen Flagship-Stores von Dior, Chanel oder Givenchy einfach dazu, doch warum nicht auf den Spuren der Artisans und Designer selbst wandeln?

In der Rue de Faubourg Saint Honoré werden die Taschenmodelle Birkin und Kelly von Hermès gefertigt, in der Rue Cambon befindet sich das Haute-Couture-Atelier von Chanel. Wer Maria Grazia Chiuri bei der Arbeit beobachten will, stattet am besten der 30 Avenue de Montaigne einen Besuch ab, wo sich das Couture-Atelier von Dior befindet. Dieser Adresse verdankt auch das berühmte Taschenmodell seinen Namen. 

Eine belebte Straße mit eleganten Gebäuden und Passanten in einer französischen Stadt.

In der Rue de Faubourg Saint Honorè lässt Hermès seine legendären Birkin Bags fertigen.

©wowo2008

Der Place Vendôme ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv für Fashion Influencer, hier befindet sich auch das Atelier von Louis Vuitton. Hier wird auch die High Jewellery des Hauses gefertigt.

Ein weißes Brautkleid auf einer Schneiderpuppe vor einem Fenster mit Blick auf die Vendôme-Säule.

Das Couture-Atelier von Louis Vuitton mit Blick auf den Place Vendôme in Paris

©Louis Vuitton

Nördlich von Paris liegt das malerische Örtchen Asnières-sur-Seine, das übrigens Van Gogh einige Male als Motiv diente. Im seit 1859 ansässigen Atelier von Louis Vuitton werden die berühmten Koffer gefertigt, mit denen die Erfolgsgeschichte des Luxushauses begann. Die Nähe zu Paris bedeutete schon damals eine schnelle Lieferkette per Bahn oder Schiff. Das Gebäude selbst wurde nach den damals modernsten Standards erbaut, noch heute erinnert die Kombination aus Glas und Metall an die Stil von Gustave Eiffel. 

Die Manufaktur von Louis Vuitton, umgeben von einem grünen Garten.

Das Atelier D'Asnières von Louis Vuitton

©PR

Wer in der Gegend rund um Asnières unterwegs ist, sollte unbedingt einen Radausflug entlang der Seine machen. Ein Ausflug nach Versailles bietet sich ebenso an wie eine Tour nach Paris selbst. 

Eine historische Aufnahme der Louis Vuitton-Belegschaft vor Koffern und einem Pferdewagen.

Louis, George und Gaston-Louis Vuitton mit den Handwerkern des Koffer-Ateliers in Asnières, ca. 1888.

©Louis Vuitton

Zu den größten Sehenswürdigkeiten vor Ort zählt der älteste Tierfriedhof der Welt, Cimetière des chiens, wo sich auch das Grab des berühmten TV-Hundes Rin Tin Tin befindet. Vor den Toren liegt ein sehenswertes Chateau das 1752 von Marquis Marc-René de Voyer de Paulmy d'Argenson erbaut wurde.

Das Buch „Louis Vuitton Manufactures“ mit einem Hammer auf dem Cover.

Der Bildband "Manufacturers" gibt Einblicke in die Ateliers von Louis Vuitton. Um € 95,- auf louisvuitton.com

©Louis Vuitton
Sandra Keplinger

Über Sandra Keplinger

Seit Sommer 2021 im KURIER Medienhaus, zuerst als Digital Producer für die Freizeit, jetzt im Audience Development tätig. Sie arbeitete als Foto- und Modechefin beim WIENER, schrieb über das Mode-Business in der DIVA und war CvD bei Falstaff.

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