Die Azoren: Inselhüpfen auf atlantischen Lavaflecken

Die Azoren: Inselhüpfen auf atlantischen Lavaflecken
Vulkane und Lavagestein prägen das Leben am Außenposten Europas bis heute, auf jedem Eiland der Azoren wartet eine neue Welt.

Der muskulöse Insulaner scheint zunächst wortkarg und etwas klotzig. Doch das täuscht. Genauso wie sich die Wolken auf der Azoren-Insel São Jorge verziehen, taut Luís Paulo Bettencourt auf, stoppt immer wieder, erzählt von seiner Heimatinsel und ihren Besonderheiten.

„Die Erde bebt hier fast täglich, immer mit kleinen Stößen, aber wir Einheimischen haben keine Angst – wir haben Vulkane und Erdbeben im Blut“, sagt der Outdoor-Guide, bevor er zur nächsten endemischen Pflanzenart eilt oder für eine Rast an einem malerischen Wasserfall stoppt. Nicht nur diese Insel ist aus gewaltigen Eruptionen glühender Lava entstanden. Auch die gesamten Azoren mit ihren acht weiteren großen und unzähligen kleinen Inseln, die mitten im Atlantik fast auf halbem Weg nach Nordamerika liegen, sind daraus hervorgegangen – und bieten sich zum Inselhüpfen an.

Willkommen im Jurassic Park

Auf São Jorge geht es noch ruhig und ursprünglich zu. Aktiv brodelt nichts mehr auf der Insel, deren Lavagestein über die Zeit von der opulenten Natur erobert wurde. Sie zählt zu den grünsten Azoren-Inseln und gilt als Paradies für Wanderer. Für heute hat Luís, auch Betreiber von „Aventour – Azores Adventures“, die Wanderung zur Fajã dos Cubres ausgesucht, auf der man sich das quälende Bergaufgehen weitgehend erspart. Sie beginnt am höchsten Punkt und führt abgesehen von kleineren Anstiegen bergab: siebenhundert Höhenmeter insgesamt bis runter zur Küste. Bis dahin geht es durch die dschungelartige Natur – mit Luís vorneweg.

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