Luftaufnahme der Burg Forchtenstein, umgeben von dichtem Grün.

Südburgenland: Wo Ritter auf Friedensforscher treffen

Die Schlösserstraße verbindet rund 40 Burgen, Schlösser, Herrenhäuser und Wehrbauten. Eine Etappe führt durch das Südburgenland.

Die Festungen wurden errichtet, um das Land und die Verkehrswege zu schützen und damit vor allem den Fortbestand der damaligen Herrschaftshäuser zu sichern: Bis ins 17. Jahrhundert zeigte sich das heutige Burgenland von seiner wehrhaften Seite.

Wer z. B. im Süden des Bundeslandes auf einer Teilstrecke der Schlösserstraße unterwegs ist, taucht tief in die Historie ein und findet dabei dennoch immer wieder Tore, die ins Heute führen. Drei Schauplätze holen wir stellvertretend vor den Vorhang:

Burg Güssing

So kommt der Burg Güssing, die auf eine hölzerne Wehranlage aus dem Jahr 1157 zurückgeht, die Ehre zuteil, die älteste erhaltene Burganlage des Burgenlands zu sein. Über der Güssinger Altstadt gelegen bietet sie einen weiten Blick bis in die ungarische Tiefebene. Beim Rundgang durch die Anlage erfährt man einiges über die Magnatenfamilie Batthyány.

Die Burg Güssing thront auf einem bewaldeten Hügel im Burgenland, Österreich.

Burg Güssing

©Getty Images/fotofritz16/IStockphoto.com

Über Jahrhunderte hinweg war sie eine der einflussreichsten Adelsfamilien der Region und prägte damit Politik, Wirtschaft und Kultur. Im Sommer finden im Burghof aber auch regelmäßig Aufführungen von Kultur- und Musikveranstaltungen statt.

Burg Schlaining 

Den einstigen Sitz des Johanniterordens findet man auf Burg Schlaining. Im sanierten Kellergeschoss kann man die (mitunter interaktive) Ausstellung „Burggeschichten“ besuchen. Sie gewährt u.a. Einblick in das Leben einstiger Bewohner: etwa des Söldnerführers Andreas Baumkircher, des Botanikers Carolus Clusius und – erneut – der Familie Batthyány.

Der Innenhof der Burg Hardegg mit einem steinernen Turm und weißen Gebäuden.

Burg Schlaining

©kultur burgenland/burg schlaining

Aber auch das Heute ist fest verankert: Die Burg ist inzwischen zum Zentrum für Friedensforschung ausgebaut worden. 

Burgruine Lockenhaus

In der Burgruine Lockenhaus im grenzüberschreitenden Naturpark Geschriebenstein-Írottk weht der Mythos der Tempelritter, wobei echte Belege fehlen. Am mittelalterlichen Leben von anno dazumal kann man aber handfest teilnehmen – etwa beim Ritteressen oder Ritterspielen.

Das Schloss Lockenhaus im Burgenland, Österreich.

Burg Lockenhaus

©Getty Images/FotoGablitz/IStockphoto.com

So erzählt jede Burg letztlich ihre eigene Geschichte, aber gemeinsam verwandeln sie das Südburgenland in eine Region, wo das Gestern und Heute friedlich nebeneinander existiert.

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