Neue Initiative will zum Müll-Aufklauben in den Bergen anregen

Symbolbild
Der Salzburger Verein "Es tut nicht weh" sagt Zigarettenstummeln & Co. in der Natur den Kampf an.

Plastikflaschen, Dosen, Verpackungen von Müsliriegeln, Zigarettenstummel und mehr: Passend zum Start der Wandersaison will eine neue Initiative Menschen dazu bewegen, jenen Müll aufzuheben, über den sie in den Bergen stolpern. Offenbar werfen immer mehr Leute in der Natur ihren Mist achtlos weg. "Das Problem ist schlimmer geworden", sagt Renate Steinacher zur APA. "Darum wollte ich reagieren."

"Es tut nicht weh"

Die Salzburger Wanderführerin und Mentaltrainerin hat mit Gleichgesinnten den Verein "Es tut nicht weh" gegründet, der am Freitag in Salzburg offiziell seine Arbeit aufgenommen hat. "Wir wollen aufklären und Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen und der Natur schaffen", betonte Steinacher. "Wir wollen die Leute aber nicht dazu verpflichten, den Müll aufzuheben. Sie sollen ihn mitnehmen, wenn es leicht geht - eben, wenn es nicht weh tut."

Der Verein hat dazu für Mitglieder und Spender eigene Werkzeuge produzieren lassen, die das Müllsammeln "en passant" erleichtern sollen: Eine Zange aus Holz, ein kleines Müllsackerl aus Stoff, ein Doserl für eingesammelte Tschickstummel.

Mehr Mist, als man denkt

Sie selbst komme von jeder ihrer vielen Wanderung mit ein bis zwei Händen voller Müll nach Hause, erzählte Steinacher. "Das klingt aufs Erste nicht nach viel, aber man findet mehr Mist, als man denkt." Ihr gehe es dabei nicht nur um eine ästhetische Frage. "Zum Beispiel stößt man immer und überall auf Zigarettenstummel. Alleine die Filter brauchten mehrere Jahre um zu verrotten." Die Kippen enthalten zudem Hunderte, wenn nicht Tausende von giftigen Chemikalien, die - vom Regen ausgespült - ins Grundwasser gelangen.

Gleiches gelte für Plastikflaschen, Folien und Verpackungsmaterial. "Das Problem Mikroplastik ist nicht auf die Ozeane beschränkt." Dosen oder Glasscherben können Menschen und Tiere verletzen, auch vermeintlich biologische Hüllen sollten nicht einfach in die Landschaft geschmissen werden. "Bei Bananenschalen kann es fünf Jahre dauern, bis sie verrotten". Zudem sollte bei dringenden "Geschäften" in der Natur Klopapier Papiertaschentüchern vorgezogen werden, weil es rascher abbaut.

Mit ihrer Initiative hegen Steinacher und ihre Mitstreiter große Pläne. Die Initiative soll nicht nur in andere Ländern getragen werden: "Mittelfristig wollen wir auch zu den Seen, Flüssen und in andere Naturlandschaften. Denn wer am Berg was wegschmeißt, macht es auch anderswo."

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