Nach Spott gegen Juden: Adidas trennt sich doch von Kanye West

Rapper Kanye West
Adidas nahm Milliarden mit Wests Schuhmodellen ein. Ebenso wie der Rapper selbst, der bis vor Kurzem nicht glaubte, dass der Sportriese ihn feuern könnte.

Der Sportartikelkonzern Adidas will die Zusammenarbeit mit US-Rapper Kanye West (der sich Ye nennt) laut der Nachrichtenagentur Bloomberg tatsächlich beenden.  Adidas war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Das Unternehmen hatte bereits Anfang Oktober erklärt: "Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen."

Adidas und West haben Milliarden verdient

Der Rapper designt für Adidas seit 2015 Schuhe und Kleidung unter der Marke "Yeezy", hatte das Unternehmen aber immer wieder öffentlich attackiert. Zuletzt hatte West in einem Podcast, der in sozialen Medien massenhaft verbreitet und kommentiert wurde, erklärt: "Ich kann antisemitische Dinge sagen, und Adidas kann mich nicht fallenlassen. Na und?"

Offensichtlich dachte der Musiker er sei unkündbar, weil der Sportriese so extrem hohe Gewinne mit seinen Designs macht. Er alleine soll jährlich zwei Milliarden US-Dollar durch die Kooperation erhalten.

Gegen Juden

West hatte in den letzten Tagen wiederholt Juden im Allgemeinen beleidigt ("geldgierig und machtversessen") und zuvor schon viele Afroamerikaner vor den Kopf gestoßen, in dem er sich mit dem Gegenslogan von "Black Lives Matter", nämlich "White Lives Matter", auf seiner Kleidung zeigte.

Der Rapper, der selbst Afroamerikaner ist, kaufte zudem die App "Parler", auf der laut West Meinungsfreiheit herrschen solle - im Gegensatz zu Twitter, wo er wegen rassistischer und antisemitischer Meldungen gesperrt wurde.

Angst vor gesellschaftlicher Spaltung

Auch im Netz mehrt sich die Kritik an West, der hier Gefährliches mache, die Gesellschaft mit Hass-Reden spalte und extrem rechte Gruppierungen unterstütze, so besorgte Twitter-User.

Viele erzkonservative Republikaner und Alt-Right (Alternative Rechte) begrüßen seine Meinungen jedoch - wie auch die höchst umstrittene Politikerin Candace Owens. Ihr Mann ist übrigens der Chef der App "Parler".

Zuletzt hatte Balenciaga die Zusammenarbeit mit West stillgelegt, der als enger Freund von Chefdesigner Demna gilt. Demna selbst hat sich nicht zu den Äußerungen von seinem Kumpel geäußert.

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