Anti-Schuppen-Shampoos im Test: Diese bekannte Marke fällt durch

Anti-Schuppen-Shampoos im Test: Diese bekannte Marke fällt durch
Weniger Rieseln – das erhoffen sich Verbraucherinnen und Verbraucher von Anti-Schuppen-Shampoos. Nicht alle Hersteller halten dieses Versprechen.

Sie rieseln bei jeder Bewegung vom Kopf und landen  insbesondere auf dunkler Kleidung gut sichtbar  auf den Schultern: Schuppen entstehen, wenn die Kopfhaut sehr trocken ist und zu wenig Talg produziert. 

Hersteller von Pflegeprodukten haben inzwischen Mittel und Wege gefunden, die Schuppenproblematik zu lindern. Milde, beruhigende Pflegeformeln sollen die Kopfhaut richtig versorgen. Allerdings zeigt ein Produktcheck des deutschsprachigen Verbrauchermagazins Ökotest nun die Schwächen einiger Anti-Schuppen-Shampoos auf. Gleich drei Markenprodukte fallen mit der Note "Ungenügend" durch. 

Bekannte Marke im Sortiment enttäuscht

Die Verbraucherschützer haben insgesamt 27 Anti-Schuppen-Shampoos im Labor untersuchen lassen. Alle Naturkosmetik-Produkte im Test sind aus ihrer Sicht empfehlenswert, aber auch einige konventionelle Marken sind ihr Geld wert.

Besonders bekannt im Anti-Schuppen-Sortiment sind die Shampoos von Head & Shoulders. Beim "Anti-Schuppen Tiefenpflege Shampoo" der Marke fällt Ökotest allerdings das Urteil "ungenügend", ebenso wie beim  "Anti-Schuppen Shampoo" von Pantene Pro-V und beim "Anti-Schuppen Intensiv Shampoo" von Crisan.

Bei Head & Shoulders fällte Ökotest schon 2021 ein vernichtendes Urteil: Das beliebte Anti-Schuppen-Shampoo enthalte mehrere Inhaltsstoffe, die gar nicht sanft zur Haut sind, hieß es damals.

Zu aggressiv für trockene Haut

Kritisiert wird unter anderem die Verwendung von Natriumlaurylsulfat, ein anionisches Tensid, das laut Ökotest eindeutig zu aggressiv für trockene Kopfhaut ist. Crisan verwendet zudem das Fungizid Climbazol, das gegen Pilzbefall auf der Kopfhaut helfen soll, aber im Verdacht steht, hormonelle Wirkungen zu haben. Derzeit prüft die Europäische Chemikalienagentur ECHA Climbazol hinsichtlich einer Neubewertung.

Auch die Werbeversprechen von Head & Shoulders sorgen bei Ökotest für Stirnrunzeln. Das Marketing sei dreist: "Zu sagen, das Produkt sei explizit für trockene Kopfhaut geeignet und schütze sie, ist unverschämt. Trockene Haut möchte sanft gepflegt werden – das erfüllt der strapazierende Tensid-Mix von Head & Shoulders sicherlich nicht", sagt Kerstin Scheidecker, Ökotest-Chefredakteurin. 

Was braucht die Kopfhaut wirklich?

Generell empfiehlt Ökotest, die Notwendigkeit eines Anti-Schuppen-Shampoos zu hinterfragen. Viele enthalten Fungizide, die nur bei fettigen Kopfschuppen helfen, die durch Hefepilze entstehen. Trockene Schuppen werden hingegen vor allem durch einen Mangel an Feuchtigkeit in der Kopfhaut verursacht. Hier raten die Verbraucherschützer normale, mildere Shampoos auszuprobieren und die Kopfhaut sanft zu pflegen.

Wer auf ein Anti-Schuppen-Shampoo zurückgreifen möchte, bekommt laut Ökotest schon für wenig Geld empfehlenswerte Produkte. Innerhalb der Naturkosmetik-Sparte ist das "Pflegeshampoo Anti-Schuppen" von Alverde (bei dm erhältlich) am günstigsten und schneidet "sehr gut" ab.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Maiausgabe des Ökotest-Magazins und online unter: oekotest.de/13724.

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