Menschen mit Beeinträchtigungen berichten über liebevolle Gesten

Symbolbild
Auf Twitter schildern Menschen mit Beeinträchtigungen, wie ihnen ihre Partner im Alltag hilfreich zur Seite stehen.

Taten sagen oft mehr als Worte – vor allem dann, wenn sie ausdrücken, wie viel einem der andere bedeutet. Auf Twitter teilen derzeit Menschen mit Beeinträchtigungen bewegende Postings, mit denen sie beschreiben, wie dankbar sie ihren Lieben sind.

Ausgelöst wurde die Lawine berührender Tweets durch Imani Barbarin, eine französische Aktivistin und Bloggerin, die sich für behinderte Menschen einsetzt. Barbarin hat in der Vergangenheit unter anderem den Hashtag #DisTheOscars ins Leben gerufen, mit dem sie eine größere Repräsentanz beeinträchtigter Menschen bei der jährlich stattfindenden Oscarverleihung fordert.

Auf ihrem Blog Crutches & Spice schreibt Barbarin über ihr Leben mit infantiler Cerebralparese. Wird während der Schwangerschaft, der Geburt oder in den ersten Lebensjahren das Gehirn durch Sauerstoffentzug geschädigt, führt dies oft zu einer Cerebralparese und damit zu irreparablen Bewegungsbehinderungen unterschiedlichen Ausmaßes und Schweregrades. Fast immer ist der ganze Körper von der Bewegungsstörung betroffen, manchmal beide Beine oder eine Körperseite, seltener ein Arm oder ein Bein. Der Grad der Bewegungsstörung ist je nach Schwere und Dauer der Sauerstoffunterversorgung sehr unterschiedlich.

Gefühl, geliebt zu werden

Vergangenen Freitag rief Barbarin auf ihrem Profil via Twitter beeinträchtigte Menschen dazu auf, Momente zu teilen, in denen ihr Partner ihnen das Gefühl gegeben hat, geliebt zu werden – anders als nicht behinderte Menschen das untereinander tun.

Ihr Beitrag fand großen Anklang auf dem Kurznachrichtendienst: Bisher haben über 200 User das Posting kommentiert.

So berichtet eine Userin etwa, dass sie während ihres ersten Krankenhausaufenthalts nicht einmal in der Lage gewesen sei, einen Stift zu halten. Da sie griechische Wurzeln und deshalb einen starken Haarwuchs hat, sei ihre Achselbehaarung bald länger gewesen, "als ich das jemals gewollt hätte". Ihr Lebensgefährte habe ihr daraufhin angeboten, ihr die Achseln zu rasieren – "weil ich es nicht konnte."

Eine andere Nutzerin beschreibt, dass sie ihren Rollstuhl nicht selbstständig anschieben kann und ihr Partner sie deshalb immer schieben müsse – und das auch bei großer Hitze gern tue, "obwohl er es hasst ins Schwitzen zu geraten."

Eine weitere beschreibt, dass sie gewusst habe, dass ihr Freund sie liebt, als er ihre Narben ganz selbstverständlich berührte.

Unter Barbarins Tweet finden sich zahlreiche weitere Beiträge, die auf berührende Art und Weise verdeutlichen, wie wertvoll selbstlose Gesten sind.

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