© Jürgen Klatzer
Matavenero ist ein kleines Aussteiger- und Ökodorf in den nordspanischen Bergen. Rund 60 Einwohner hat das Dorf aktuell. Sie wollen im Einklang mit der Natur leben.
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Matavero ist gerade mal 30 Jahre alt. 1989 besiedelte deutsche und Schweizer Hippies, die von der Rainbow-Bewegung inspiriert waren, besiedelt. Aus Tipis wurden Hütte, aus Hütten Häuser.
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Die Geschichte des Dorfes liegt aber weiter zurück. In den Vierziger- und Fünfzigerjahren erlebte Spanien einen wirtschaftlichen Aufschwung durch reiche Kohlevorkommen im Norden. Die Minenarbeiter siedelten sich in den umliegenden Gebieten an.
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Matavenero liegt auf etwa tausend Meter Höhe in der wichtigen Minengebiet El Bierzo. Die Kumpel errichteten die ersten Holzhütten und Pfade. Nachdem die Industrie kollabierte, verließen die Arbeiter in Ende der Sechzigerjahre das Dorf.
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Es dauerte zwanzig Jahre, bis der verwiste Ort wiederbelebt wurde. Die Hütten wurde zusammengeflickt, Wasserleitungen gelegt. Viele der "Pioniere" leben heute nicht mehr hier.
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"La Uli", die Deutsche, war zum ersten Mal 1989 in Matavenero und zog zwei Jahre später in das Dorf. Zuerst wohnte sie in einer kleinen Hütte, dann in diesem Haus, das sie mithilfe von Freunden gebaut hat.
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Ihre alte Hütte ist schon zerfallen, sagt sie. "Langsam muss ich es abbauen. Das gehört zum Dorfleben dazu." Uli lebt mit ihrem Partner Karl in Matavenero, ihr Tochter hat nicht weit entfernt ein Haus.
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Die deutsche Mittfünfzigerin erklärt, dass das Leben im Dorf natürlicher und deshalb auch anstrengender ist. Technische Hilfsmittel gibt es kaum, dafür drei Esel.
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Auch die Niederösterreicherin Anna lebt in Matavenero - seit neunzehn Jahren. Hier hat sie sich verliebt, hier sind ihre Töcher aufgewachsen. Alle zwei Jahre kommt sie nach Österreich und besucht ihren Vater, der heute 91 Jahre alt ist.
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Einige Bewohner arbeiten außerhalb des Dorfes, nur wenige haben aber eine Fixanstellung. Anna hilft gelegentlich in der Dorfbar aus.
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Die Jugendlichen im Dorf leben nicht abgeschottet. "Viele von ihnen wollen auch Neues sehen, nicht nur das Dorf", erklärt Anna. Einige von ihnen besitzen Smartphones - auch wenn der Empfang im Ort nicht besonders gut ist.
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Man muss schon auf den Gipfel steigen, um telefonieren zu können.
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Touristen sind in Matavenero willkommen. Asphaltstraße gibt es aber keine. Ein Pfad führt in das Dorf - das dauert etwa zwei bis drei Stunden.
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Entweder schläft man in der Cocina Común, eine Gemeinschaftsküche, oder schlägt sein Zelt auf den einzigen Platz auf, der eben ist - wie hier.
(kurier.at, jk)
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