Mann treibt stundenlang im Pazifik, überlebt dank Jeans-Trick
Stellen Sie sich vor, Sie treiben stundenlang mitten im Meer, werden von meterhohen Wellen durchgeschüttelt – und es ist keine Hilfe in Sicht. Genau das ist einem jungen Deutschen vergangene Woche vor der Küste Neuseelands passiert.
Seenot vor neuseeländischer Küste
Wie unter anderem der New Zealand Herald und die Nachrichtenagentur Reuters berichten, war Arne Murke am 6. März zusammen mit seinem Bruder in der Tolaga Bay an der Ostküste der Nordinsel Neuseelands auf einer Jacht unterwegs, als er plötzlich ins Wasser fiel. Er schaffte es offenbar nicht wieder an Bord zu gelangen. Die Schwimmweste, die ihm sein Bruder zuwarf, konnte er nicht greifen, weswegen er rasch aufs offene Meer hinausgetragen wurde.
Die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsteams überlebte der 30-Jährige dank eines simplen Tricks: Er zog seine Jeans aus, verknotete deren Enden und füllte die beiden Textilkammern mit Luft – und funktionierte das Kleidungsstück so quasi zur Schwimmweste um. "Ich holte tief Luft, nahm meine Jeans, knotete sie am Beinende zu und blies die Jeans auf; ich zog sie übers Wasser, um Luft reinzubekommen und drückte sie dann unter Wasser", erklärte Murke den Trick im Interview mit dem New Zealand Herald.
"Kann sich glücklich schätzen, am Leben zu sein"
Wie die Rettungsorganisation Lowe Corporation Rescue Helicopter Service auf Facebook berichtet, konnte der Mann schließlich nach zwei Stunden auf dem Wasser treibend geborgen werden. Sein Bruder hatte die Retter nach deren Angaben per Funk über das Unglück informiert.
"Er kann sich so unglaublich glücklich schätzen, noch am Leben zu sein", heißt es in einem Posting, dem der Helikopterdienst auch ein Video der Rettungsaktion beifügte.
"Ohne die Jeans wäre ich nicht hier"
Das weiß auch Murke: "Zum Glück kannte ich den Trick mit der Jeans", sagte der Deutsche, der mit dem Boot von Auckland nach Brasilien segeln wollte, der Zeitung New Zealand Herald. "Ohne die Jeans wäre ich heute nicht hier. Sie war wirklich das, was mich gerettet hat."
Tochter als Überlebensantrieb
Die Stunden im Wasser waren jedenfalls nervenaufreibend für den jungen Mann. Er erinnert sich: "Als ich im Wasser war, dachte ich nur, dass ich meine Tochter nicht ohne Vater zurücklassen kann. Das war die größte Motivation." Und: "Das Wasser brach ständig über mich herein und es wurde kalt. Meine Beine begannen irgendwann zu zittern. Ich musste die Jeans auch immer wieder aufpumpen, weil sie ein wenig Luft verlor, sie war irgendwie verdreht."
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