Und deiner so?
Ein Bild, ein Befund: Das Foto von Eltern, die ihre weinenden Kleinen beim Juniormarathon am vergangenen Samstag in Linz ins Ziel zerrten, wurde in Social Media herumgereicht. Ein Einzelfall? Guter Witz. Überambitionierte Mamis und Papis sind überall zu finden. Am Sportplatz genauso wie bei der Kinderjause. Das beginnt beim „Meiner-kann-schon-gehen“-Wettbewerb und endet beim Auszucker, wenn der Nachwuchs nicht abliefert, wie daheim bei Kakao und Cornflakes besprochen. Da wird geschimpft und angefeuert, bis der Kinderarzt kommt. Aber was passiert da genau?
Kinder als Projektionsfläche
Oft werden Kinder zur Projektionsfläche für eigene Ideale. So ein Sportstar daheim, ist feiner Smalltalk-Stoff für die nächste Party: „Du, meiner hat Gold beim Landhockey gemacht – und deiner so?“ Der Überehrgeiz wuchert auch abseits des Tatorts Sportplatz, so sortieren Eltern die Freunde ihrer Kinder zuweilen nach sozialem Status. Man weiß ja nie so genau, wozu man den kleinen Nick, dessen Paps ein very import Rechtsanwalt ist, so braucht. Dass die Bedürfnisse der Kleinen dabei untergehen, ist eher wurscht, denn: „Wir wollen nur dein Bestes, Kind“. Oft ist das Beste nicht gut genug.
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