Nach Papst-Wahl: Was wird jetzt aus dem Trend-Vornamen Leo?

Kardinal Prevost gab sich den Papst-Namen Leo XIV.
- US-Kardinal Robert Prevost wurde zum Papst gewählt und trägt den Namen Leo XIV., was den Namen Leo in der kirchlichen Tradition wiederbelebt.
- Leo ist in Österreich ein beliebter Vorname und erreichte 2023 den 11. Platz der beliebtesten Buben-Vornamen.
- Der Name Leo stammt aus dem Lateinischen, bedeutet 'Löwe' und dient oft als Kurzform für traditionelle Namen wie Leopold oder Leonardo.
Von Ena Zekic
Seit Donnerstagabend ist es offiziell: Der US-amerikanische Kardinal Robert Prevost wurde zum neuen Papst gewählt und wird künftig den Namen Leo XIV. tragen.
Mit dieser Wahl knüpft er an eine lange Tradition an – denn der Name Leo hat in der Geschichte der Kirche einen besonderen Stellenwert. Gleichzeitig spiegelt seine Entscheidung auch einen Zeitgeist wider: Der Name erfreute sich in den vergangenen Jahren wachsender Popularität, nicht nur im Vatikan, sondern auch bei jungen Eltern, die ihn zunehmend als Vornamen für ihre Buben wählen.
Auch in Österreich erfreut sich der Vorname Leo großer Beliebtheit
Laut dem Atlas der Vornamen von Statistik Austria belegte Leo im Jahr 2023 den 11. Platz unter den beliebtesten Bubennamen des Landes. Seine Popularität zeigte sich besonders deutlich im Jahr 2021, als der Name mit 508 Vergaben seinen bisherigen Höchststand erreichte. Auch 2023 blieb Leo nahezu gleich beliebt – mit 506 Mal wurde der Name nur zwei Mal weniger vergeben als im Rekordjahr.
Der Hobby-Namenforscher Knud Bielefeld aus Deutschland nimmt seit Jahren angesagte Trendnamen unter die Lupe. Ob das neue Kirchenoberhaupt Einfluss auf die Beliebtheit des Namens haben könnte? Beides ist möglich, sagt der Experte. „Einerseits wird ein beliebter und bekannter Name noch beliebter, wenn man ihn öfter hört. Das würde dafür sprechen, dass der Vorname Leo in Zukunft häufiger vergeben wird. Andererseits schrecken viele Eltern davor zurück, einen Namen zu vergeben, der sehr mit einem prominenten Vorbild in Verbindung gebracht wird."
Ein prominentes Beispiel ist Greta: Der Mädchenname wird kaum noch vergeben, seit Klimaaktivistin Greta Thunberg in allen Medien vertreten war.
Hinter dem Namen Leo liegt eine lange und bedeutungsvolle Geschichte
Seinen Ursprung hat er im Lateinischen, wo „leo“ schlicht „Löwe“ bedeutet – ein Symbol für Mut, Stärke und königliche Würde. Bereits in der Antike war Leo ein verbreiteter Name, sowohl im Römischen Reich als auch im frühchristlichen Kontext. Besonders geprägt wurde er durch zahlreiche Kichenoberhäupte, darunter der einflussreiche Papst Leo I., der Große, der im 5. Jahrhundert wirkte. Insgesamt trugen 13 Päpste diesen Namen.
Ein Grund für die Beliebtheit: Leo ist kurz und wird für seinen schönen Klang geschätzt.
Oft steht Leo nicht allein, sondern auch stellvertretend für längere Vornamen
In vielen Fällen wird Leo als Kurzform oder Spitzname für klassische Vornamen wie Leopold, Leonardo oder Leonard verwendet. Besonders Leopold erlebte in den vergangenen Jahren eine Renaissance in Österreich: 181 Buben erhielten im Jahr 2023 diesen traditionellen Männernamen.
Namensforscher Bielefeld schätzt, dass Eltern in Zukunft weniger auf den Namen Leo zurückgreifen werden. "Sie möchten nicht immer auf das Namensvorbild angesprochen werden und fürchten, dass die individuelle Persönlichkeit des Kindes vom Namensvorbild überstrahlt wird. Das würde dafür sprechen, dass Leo in Zukunft seltener vergeben wird."
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