Wenn dem Teddy ein Arm fehlt

Was könnte es brauchen, um halbwegs friedlich miteinander auszukommen – gleich zu Beginn ihrer Kindervorlesung stellte die Kulturwissenschafterin Aleida Assmann den Jüngststudierenden im vollbesetzten Forum des Wiener ZOOM Kindermuseums diese Frage. „Dass nicht nur einer bestimmt“, „dass Kinder selber sagen, wie sie teilen wollen“, „dass einmal der eine, dann wieder wer anderer bestimmt...“, lauteten die ersten Antworten.
Jederzeit und überall

Solche Regeln sind, so Assmann, nichts wirklich Neues – und sie zeigte Hieroglyphen sowie die Übertragung in unsere Schrift und Sprache von Regeln im alten Ägypten. Darunter finden sich etwa „wer gern streitet, findet keine Ruhe“, „ein Ellbogen-Mensch ist kein guter Freund“, ... „ein unbedeutender Mensch, der protzig auftritt, wird sehr verachtet. Ein unbedeutender Mensch, der bescheiden auftritt, erntet großes Lob“, „Nimm kein Geschenk von einem Mächtigen an, und sei nicht um seinetwillen ungerecht gegen einen Schwachen“, „hüte dich vor der Sünde des Betrugs, vor Worten, die nicht wahr sind, bekämpfe das Falsche in dir“, „hab keine Angst, eine Sache durchzuführen, in der du im Recht bist“... aber ebenso Regeln wie Arme, Schwache, Kranke usw. zu unterstützen...

Märchenhafte Beispiele
Anhand zweier Märchen – „Das Waldhaus“ sowie „Das singende, klingende Bäumchen“ von den bzw. nach Motiven der Gebrüder Grimm – machte Assmann noch einmal deutlich, dass hier nicht die gewinnen, die stärker sind und nur auf sich achten (Egoismus), sondern jene, die (Mit-)Gefühl für andere aufbringen können und wollen - ein Gefühl, das in der Fachsprache Empathie genannt wird..
Wenn dem Teddy ein Arm fehlt

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