Kartell lässt Anonymous-Geisel frei
Die Hackertruppe
Anonymous kann einen merkwürdig ruhigen, aber erfolgreichen 5. November verzeichnen. Der Tag sollte durch zweierlei Ankündigungen zum Revolutionsfest im Stile des "Gunpowder Plot" im Jahr 1605 werden. Einerseits wurde Wochen zuvor in einer Videobotschaft ein Großangriff auf Facebook beschworen. Dieser fand nicht statt. Im Gegenteil: Anonymous hat sich per Twitter von der Aktion distanziert. Der Großteil des hierarchielosen Kollektivs hätte nie einen Angriff auf das Social Network geplant.
Andererseits wollte Anonymous Daten über das mexikanische Drogenkartell "Zetas" veröffentlichen, sollte ein von diesem entführtes Anonymous-Mitglied nicht freigelassen werden. Dies geschah aber. Der im mexikanischen Bundesstaat Veracruz Entführte wurde freigelassen. Das Drogenkartell warnte allerdings vor einem Vertragsbruch. Sollten dennoch Informationen über "Zetas"-Mitglieder oder -Helfer in die Öffentlichkeit gelangen, sollen pro Namen zehn Menschen umgebracht werden.
Standhaftigkeit machte sich bezahlt
Die " Zetas" gelten als brutalste Drogen-Gruppe in Mexiko. Die Drohung von Anonymous, um ihr Mitglied freizupressen, stieß bereits vor dem 5. November, der als Tag der Abrechnung festgelegt wurde, auf heftigen internen Widerstand. Einzelne Teile der Hackertruppe wollten mit der "Operacion Cartel" aus Furcht vor gewalttätiger Vergeltung nichts zu tun haben. Eine andere Gruppe, die sich "Anonymous Iberoamerica" nennt, blieb dennoch bei ihrem Plan und erreichte ihr Ziel. Die Warnung der "Zetas" werden nun ernst genommen. Die als "OpCartel" abgekürzte "Leaking"-Aktion ist eingestellt.
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