Wer beißt wen am häufigsten

Ein Mädchen füttert einen großen, weißen Hund, der aus einem Fenster schaut.
Kinder unter sechs Jahren werden von Hunden häufig in Gesicht und Hals gebissen, hat eine Studie der Berliner Charité ergeben.

Ein Team um Karin Rothe von der Klinik für Kinderchirurgie der Charité in Berlin hat in einer Studie für Deutschland erhoben, wer wen wie oft beißt: Am häufigsten beißen Hunde zu (sechzig bis achtzig Prozent der Bissverletzungen), am zweithäufigsten Katzen mit zwanzig bis dreißig Prozent. Allerdings seien die epidemiologischen Daten für Deutschland ungenau, weil keine Meldepflicht besteht und es noch immer keine „Beißstatistik“ für das gesamte Bundesgebiet gibt. Die Studie wurde im im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlicht.
Was man weiß, ist, dass männliche Hunde häufiger zubeißen als Hündinnen und dass Hunde häufiger Männer und Jungs, Katzen häufiger Frauen und Mädchen beißen. Von Hundebissen sind Kinder und Jugendliche überproportional häufig betroffen: Ein Viertel der Opfer sind jünger als sechs Jahre, weitere 34 Prozent sind zwischen sechs und siebzehn Jahren alt. Katzen beißen eher junge Erwachsene, zwei Drittel der Gebissenen sind zwischen zwanzig und 35 Jahren alt.
In vielen Studien bestätigen, dass meist der eigene Hund oder ein bekannter Hund zubeißt: In neunzig Prozent der Fälle kennen die Beißopfer den Hund, weil er ihnen selbst oder etwa Verwandten oder Nachbarn gehört. Der viel gefürchtete Angriff aus dem Nichts, in der Öffentlichkeit, ist also eher selten.
Kaum ein Trost, denn wenn es zum Biss kommt, sind die Verletzungen gerade für kleine Kinder oft gefährlich. Jüngere Kinder werden eher in Hals und Kopf, ältere Kinder in Arme und Beine gebissen. Zwischen einem und sechs Menschen sterben jährlich durch eine Hundebissattacke. Meist sind die Opfer ältere Menschen und Kinder, die sich besonders schlecht gegen einen solchen Angriff wehren können.

Biss-Statistik

In den USA werden die Begleitumstände tödlicher Hundeangriffe genau dokumentiert – Alter der Opfer, die Rasse des Tiers und den Ort des Geschehens. Bis zu achtzig Prozent der Opfer in einem Zeitraum waren demnach Kinder bis zu elf Jahren; die überwiegende Mehrzahl davon war unter fünf Jahren. Die Amerikaner konnten auch immer wieder zeigen, dass für Neugeborene ein besonderes Risiko von Hunden ausgeht.“

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