Großbritannien errichtet Porno-Blockade

Neue Kinderschutz-Maßnahmen umfassen "Opt-In" für Online-Pornos, neues Meldeportal und Werbeverbote.

Wer in Großbritannien in Zukunft Online-Pornografie konsumieren möchte, muss seinem Internet-Provider Bescheid geben. Die britische Regierung unternimmt diesbezüglich zusammen mit den vier Größten Internetprovidern des Landes und christlichen Organisationen einen Vorstoß zum Schutz von Kindern im Internet. Kunden der Provider BT, Sky, Talk Talk und Virgin benötigen nun ein explizites "Opt-In" (Zustimmung) für Internet-Pornos. Kinder sollen damit von vornherein auf keine Porno-Webseiten zugreifen können.

Außerdem wird die Webseite Parentport aus der Taufe gehoben, ein Informations- und Meldeportal zu unangebrachten Inhalten in Internet, Fernsehen, Videos, Filmen, Spielen und Werbung. In Schulnähe wird Werbung genauer als bisher unter die Lupe genommen. Plakatwände mit ansprechenden Motiven für junge Kinder werden aus der Umgebung verbannt werden. Damit soll möglichst verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche zu "Marken-Botschaftern" werden.

Cameron für Zucht und Ordnung

Der britische Premierminister zählt seit seiner Oppositionszeit zu scharfen Verfechtern von Zucht und Ordnung. Im Parlament attackierte er bereits den Verkauf von T-Shirts und Tops mit suggestiven Sprüchen. In seinem Vorgehen folgt er Empfehlungen, die der Chef der Mütter-Union, Reg Bailey, in seinem bekannten "Bailey Report" zur Sexualisierung von Kindern gegeben hat. Die neuen Regulierungen erfolgen vorerst freiwillig. Sollten Verkäufer, Medienkonzerne, Videospielproduktionen und Musikindustrie darauf nicht reagieren, würden innerhalb von 18 Monaten gesetzliche Maßnahmen ergriffen werden, drohte Cameron.

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