Google+: Echtzeitsuche und interne Kritik

Google+: Echtzeitsuche und interne Kritik
Social Network führt Live-Ergebnisse und Hashtag-Verlinkung ein. Techniker kritisiert Google+-Strategie.

Ein Google-Ingenieur preist neue Funktionen für Google+ an, ein anderer kritisiert Googles fehlende Weitsicht bei seinem Social Network. Social-Business-Chef Vic Gundotra verkündete auf seinem Google+-Profil die Einführung von Echtzeitsuche und verbesserter Hashtag-Unterstützung.

Bei der Echtzeitsuche werden die aktuellsten Ergebnisse für einen bestimmten Suchbegriff zunächst als Meldung über den ersten Ergebnissen angezeigt. Klickt man darauf, folgen alle neuen Suchergebnisse zum Thema sofort nach ihrem Eintreffen nach. Gundotra betont, das könnte eine nützliche Funktion für die Verfolgung von "Breaking News" sein.

Fügt man Hashtags, also Themenmarkierungen durch ein "#"-Symbol, in eigene Postings ein, werden diese ab sofort mit Suchergebnissen zu dem entsprechenden Thema verlinkt.

Irrtümlich veröffentlichte interne Kritik

Eine andere Veröffentlichung eines Google+-Mitarbeiters wirft ein etwas zweifelhaftes Licht auf Googles Social-Network-Strategie. Der Techniker Steve Yegge holt in einem über 5.000 Wörter langen Posting ordentlich gegen das Versäumnis, Google+ zu einer Plattform zu machen, aus. Eigentlich wäre die Stellungnahme für Kollegen gedacht gewesen und gelangte nur irrtümlich an die Öffentlichkeit. Yegge löschte sein Posting auch sofort, nachdem er den Fehler erkannte. Mehrere Webseiten hatten den Text allerdings bereits kopiert.

Google+ "Musterbeispiel an kurzfristigem Denken"

" Google+ ist eine reflexartige Reaktion, ein Musterbeispiel an kurzfristigem Denken, aufgebaut auf der inkorrekten Beobachtung, dass Facebook großartig ist, weil sie ein großartiges Produkt geschaffen hätten", schreibt Yegge. "Aber das ist nicht der Grund für ihren Erfolg. Facebook ist erfolgreich, weil sie eine ganze Konstellation an Produkten geschaffen haben, indem sie anderen Leuten erlaubt haben, die Arbeit zu machen. Facebook ist verschieden für jedermann. Einige Leute verbringen all ihre Zeit bei Mafia Wars. Andere verbringen all ihre Zeit bei Farmville. Es gibt hunderte oder vielleicht tausende von unterschiedlichen, hochqualitativen Zeit-Killern"

Noch nicht zu spät

Yegge beschreibt weiter, dass Google es verabsäumt habe, Google+ von Anfang an zu einer für Entwickler offenen Plattform zu machen. Entwicklern wird keine Schnittstelle geboten, was aber für den Aufbau einer Plattform maßgeblich sei. Eine solche nachträglich einzuführen, sei äußerst schwierig: "Die Google+-Plattform ist ein lächerlicher Nachgedanke.", schreibt Yegge, und: "Man muss die harten Probleme zu Beginn lösen. Ich sage nicht, dass es zu spät für uns ist, aber je länger wir warten, desto näher kommen wir dem Zu-spät-dran-sein." Yegges vollständiges Posting ist auf der Webseite SiliconFilter nachzulesen. Den Link dazu finden Sie unten.

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