Unüberwindbare Hürde
„Ein haustiersicherer Garten fängt bei der Einfriedung an“, sagt Reitl. Vierbeiner, die vor der Haustür unbeaufsichtigt viel Zeit verbringen, werden mitunter verhaltenskreativ. Lockt jenseits der Grenze die Wildnis, könnte mit manchem Hund der Jagdinstinkt durchgehen. Auch Katzen suchen gerne das Abenteuer in der Natur. Schlupflöcher unter dem Maschendrahtzaun sind schnell gegraben. Geübte Kletterer überwinden niedrige Hürden problemlos; erst Recht, wenn ein naher Baum als Steighilfe dient. „Der Zaun muss hoch genug und stabil sein“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Sichere Bereich
Um Stress von Hund und Katze abzuhalten, sollte ein Sichtschutz angebracht oder ein Teil im hinteren Bereich des Gartens für sie reserviert werden. Mit Abstand zum Gehsteig landen weder achtlos weggeworfene Essensreste noch unverträgliche Leckerlis oder gar Giftköder im privaten Bereich. Ein Zwinger mit ausreichend Auslauf und wetterfestem Unterschlupf kann mehr Schutzzone als Gefängnis sein. Für Katzen dürfen Innenhöfe keine Gelegenheit zum Ausbruch bieten.
Verzicht auf giftige Pflanzen und Schneckenkorn
„Nicht nur hinter dem Zaun, auch im Garten müssen Halter die Sicherheit ihres Lieblings im Auge behalten“, sagt der Zoodoc. Zunächst gilt es, ausschließlich ungiftige Pflanzen zu setzen. Vor allem Welpen könnten gesundheitlich Schaden nehmen; sie sind neugierig und erkranken schon an kleinen Mengen. Zudem droht Leid, wenn giftiges Schnittgut als Spielzeug verwendet wird. Darüber hinaus sollten Gärtner auf Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten. Schneckenkorn muss genauso tabu sein wie Rattengift. Pestizide oder Düngemittel können den Magen-Darmtrakt reizen oder der Haut an den Pfoten zusetzen. Nicht zuletzt sollten unverträgliche Blumen keinesfalls am Beetrand blühen, sie könnten aus Versehen mit dem angrenzenden Gras, das die Verdauung fördert, gefressen werden.
Schwimmbecken als Falle
„Immer wieder ertrinken Haustiere im Pool“, sagt Reitl. Schwimmbecken sollten abgedeckt werden, die Ränder durchschlupfsicher sein. Schwimmende Planen werden zur Falle. Rund ums Pool besteht Rutschgefahr. Einmal im Wasser, schaffen es Vierbeiner kaum, sich aus eigener Kraft zu retten – vor allem wenn es nur eine Leiter gibt.
Der KURIER-Tiercoach schließt: „Prinzipiell ist ein sicherer Garten für Hund und Katze ein wertvoller Lebensraum.“
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