Pflicht für den Grenzverkehr
„Katzen, Hunde und Frettchen, die Österreichs Grenzen passieren, müssen gechippt sein“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Auch Hunde, für die Abgaben fällig werden, müssen einen Mikrochip unter der Haut tragen. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wofür der reiskorngroße Transponder noch gut ist und wie der Einsatz in der Praxis funktioniert.
Muss wegen der Hundesteuer
„Jeder Hund ab dem dritten Lebensmonat muss wegen der Steuer und wegen der Impfvorschriften in der EU eindeutig gekennzeichnet sein“, sagt Reitl. Damit die Daten rasch ausgelesen werden können, hat sich international die linke Halsseite als Platzierung durchgesetzt. „Der Eingriff ist nicht schmerzhafter als eine Impfung. Der Chip beeinträchtigt den Träger später in keiner Weise“, betont die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Bei Katzen etwa kann die Antennenspule in der gewebeverträglichen Glas- bzw. Plastikhülle gleichzeitig mit der Kastration injiziert werden.
Technik mit Vorteilen im Alltag
Der Zusatznutzen für Katzenhalter: Mit dem Chip lassen sich auch Katzenklappen steuern. Der kleine Durchschlupf ins Haus versperrt dann fremden Tieren den Zutritt. Zudem kann der Futterautomat individuell für jede Katze programmiert werden. Auch Wohnungskatzen büxen mitunter aus. Nicht zuletzt ermöglichen manche Chips der neuen Generation die Bestimmung der Körpertemperatur; die Technik hat Potenzial für das Speichern weiterer Gesundheitsparameter.
Unverwechselbarer Code
„Ein Mikrochip ist kein Sicherheitsrisiko“, sagt Reitl. Um Informationen abzufragen, braucht es ein spezielles Lesegerät. Über die internationale Tierkennzeichnungsdatenbank Animaldata oder die Heimtierdatenbank des Gesundheitsministeriums können Name und Telefonnummer des Halters ausgehoben sowie Vermisstenanzeigen aufgegeben werden. Prinzipiell zeigen die ersten drei Ziffern des Codes das Heimatland an, die übrigen zwölf Ziffern identifizieren das Individuum weltweit.
Eintrag für Vermisstenmeldung
„Oft vergessen Halter auf die Registrierung. Ohne den Eintrag in eine Datenbank hilft der Chip aber nicht, wenn der Schützling weglauft“, sagt Reitl. Der Veterinärmediziner kann bei der Implantierung beim Melden helfen, Besitzer können den Eintrag via Internet aber auch selbst vornehmen. Der KURIER-Tiercoach betont: „Die Registrierung in der Heimtierdatenbank zahlt sich jedenfalls aus.“
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