Erste-Hilfe-Kurs besuchen
„Erste Hilfe-Kurse für Vierbeiner machen Sinn, weil sie in die Praxis gehen“, sagt Reitl. Theorie aus Lehrbüchern allein reicht für das Verarzten von Hund, Katze und Kleintier nicht, viel mehr vermitteln Übungen unter fachlicher Anleitung das notwendige Know-how, Nachfrage auf der einen Seite und Korrektur auf der anderen sind möglich. Die Grundlagen sitzen dann wirklich.
Wundversorgung ist wichtig
„Einen Verband richtig anzulegen, gehört zu den wichtigsten Maßnahmen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Die Wundversorgung besteht immer aus mehreren Lagen. Auf die desinfizierte Verletzung kommt ein Tupfer, der mit Watte gepolstert wird. Die Mullbinde darüber darf nicht zu fest und nicht zu locker gewickelt werden.
Alarmsignale erkennen
„Patienten mit stark blutender Wunde gehören zum Tierarzt“, sagt die Expertin und gibt eine Faustregel aus: Kritisch wird es ab einem Blutverlust von mehr als einem Prozent der Körpermasse. Alarmierend ist darüber hinaus, wenn das Haustier apathisch reagiert oder unter Schock die Atmung deutlich verändert. Ebenso können akute Schwellungen vor allem am Kopf und im Halsbereich lebensbedrohlich sein. Vergrößert sich der Bauch schnell, und versucht der Hund erfolglos zu erbrechen, ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen; eine gefährliche Magendrehung könnte Ursache sein. Nicht zuletzt muss für den Fall einer Vergiftung eine Notfalladresse vor Ort bekannt sein.
Reisapotheke zusammenstellen
„Über den Erste-Hilfe-Kurs hinaus sollten Besitzer das Gespräch mit dem Veterinärmediziner des Vertrauens suchen“, sagt Zoodoc Reitl. Der Experte kennt seinen Schützling und dessen Schwachstellen. Er stellt auch eine – für Haustier und Halter maßgeschneiderte – Reise-Apotheke zusammen. Zur Grundausstattung gehören: ein mildes Desinfektionsmittel; Verbandsmaterial von Tupfer bis Heftpflaster – Schere inklusive; Einweg-Handschuhe; Arzneimittel gegen Durchfall; für chronische Patienten die üblichen Medikamente in mehr als ausreichender Menge.
Ruhe bewahren
„Nicht jede Schnittwunde, nicht jeder Kralleneinriss, nicht jede Durchfallerkrankung, nicht jedes Erbrechen müssen zum Abbruch des Urlaubs führen“, schließt der KURIER-Tiercoach. Am wichtigsten sei es, in Stresssituationen Ruhe zu bewahren. Und zu wissen, wo Hilfe vor Ort zu holen ist. Patienten können sich auch in der Ferne erholen.
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