Warum es für einen Orgasmus besser ist, keinen Orgasmus zu wollen
"Ich komme“: Ein Satz – ein Glücksmoment namens Orgasmus. Diese Worte beschreiben, wie es im besten Fall ist: ein langsames Anfluten starker Gefühle, als wär’s eine Welle, gegen die man sich nicht wehren kann und möchte. Alles im Flow.
Ganz so einfach ist es nicht immer, vor allem Frauen tun sich mit dem Flow mitunter schwer. Das ist aber normal. Glauben Sie niemandem, der erzählt, er sei eine Orgasmusmaschine, die stets multipel kommt – schon bei zwei Minuten in der Missionarsstellung. Und da sind wir auch schon bei all den Missverständnissen und Glaubenssätzen rund um den besten Reflex der Welt. Reflex? Ja, richtig gelesen, der sexuelle Höhepunkt ist ein Reflex, der durch ein bestimmtes Maß an Erregung ausgelöst wird. Mythenumrankt, und mit ganz schön viel Blödsinn garniert. Da wäre etwa die ermüdende Idee des gemeinsamen Orgasmus: Symbiotisch vereint, hecheln sich Frauen und Männer ins genitale Duett. Punktgenau, als hätten beide da unten einen Timer eingebaut. Mag zwar manchmal vorkommen, doch sonst gilt: Wenn sie nicht gekommen sind, dann stöhnen sie noch heute. In der Realität handelt es sich dabei um ein äußerst rares tektonisches Ereignis, für das man dem Universum einen Batzen Geld zahlen müsste. Noch so ein Mythos entstand durch pornografisch aufgeladene Bilder: Dass sich eine Frau bereits nach fünf Minuten Verkehrsaufkommen orgasmisch winselnd auf dem Spannleintuch windet. Nur weil da ein Typ ein bisserl gebohrt und ein paar Mal „Ja, Baby, ja. Gib’s mir!“ gebrummt hat. Dazu: Barry White. Bedaure, aber das spielt’s nicht.
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