Schularbeit und Hausübung: Warum der Rotstift kontraproduktiv ist

Schularbeit und Hausübung: Warum der Rotstift kontraproduktiv ist
Eine Studie an Wiener Schulen zeigte, dass die Leistung steigt, wenn stattdessen Richtiges markiert wird.

Aus Fehlern lernen wir – oder nicht? Dass die Farbe Rot leistungshemmende Effekte hat, ist schon länger belegt. Eine Langzeitstudie an drei Wiener Volksschulen hat zudem gezeigt, dass die farbliche Kennzeichnung von Fehlern die Leistungen nicht verbessert, sondern sogar dazu führen kann, dass die Rechtschreib- und Rechenleistung schwächer wird.

Bei dem sogenannten Fehlerkiller-Projekt der Sigmund-Freud-Universität wurden nicht die Fehler der Kinder markiert und für die Beurteilung zusammengezählt. Stattdessen markierten die Lehrer (in einer beliebigen Farbe) die richtig geschriebenen Worte oder Rechenlösungen und summierten diese für die Beurteilung.

Schon nach dem zweiten Schuljahr zeigten sich deutliche Leistungs- und Motivationsunterschiede zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe. Nach vier Jahren erreichten über 57 Prozent der Gruppe mit positiven Markierungen überdurchschnittliche Leistungen.

Demnach führt die rote Markierung der Fehler dazu, dass diese mehr herausstechen und sogar besser eingeprägt werden könnten. Die Markierung der richtig geschriebenen Worte führt hingegen dazu, dass die falsch geschriebenen beim nächsten Mal eher richtig geschrieben werden, um auch positiv angestrichen zu werden.

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