Dabei kann dieses soeben geschaffene Studium nur inskribieren, wer zuvor ein Bachelor-Studium aus den einschlägigen Fachbereichen der Pädagogik positiv absolviert hat. Doch der neue Lehrgang verspricht einiges: unter anderem dank einer Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland am Ende eine Berufsbefähigung. Dadurch können – so sie das denn möchten – all die Master in spe auch mit Kindern in Kindergärten in der täglichen Praxis arbeiten.
Wie sehr der Berufsstand auf das akademische Angebot gewartet hat, zeigt nicht nur die Anzahl der Inskribierten, sondern auch ihre Herkunft. Sie kommen nur zum Teil aus der Steiermark. Zusätzlich haben sich Studierende aus Wien, Niederösterreich, aus dem Burgenland und aus Kärnten angemeldet.
Die Studierenden sind erfreut
Carina Pinzker, die selbst an der Bundesanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) in Oberwart unterrichtet, freut sich über die erstmalige Möglichkeit einer Ausbildung auf akademischem Boden: „Ich sehe damit für mich eine Befähigung zum Unterrichten der einschlägigen Fächer.“
Für Birgit Schober-Trotz, die derzeit für die Stadt Wien die Kompetenzstelle für Kinderschutz aufbaut, bietet das neue Studium die Chance, „mich intensiver mit relevanten Themen der Elementarpädagogik zu beschäftigen“. Schober-Trotz geht davon aus, dass ihr das erworbene Wissen in ihrer beruflichen Tätigkeit bei der Wiener Kinder- und Jugendhilfe helfen wird: „Insbesondere im Hinblick auf den Kinderschutz und die Sicherung der pädagogischen Qualität in elementarpädagogischen Einrichtungen.“
Silke Stübler arbeitet in einem Kindergarten in Graz. Sie freut wiederum: „Ich will für meine eigene Arbeit mit den jüngsten und wichtigsten Menschen in unserer Gesellschaft eine neue Qualitätssicherung schaffen.“
Nach den ersten Wochen im Studium ist sie begeistert „über die Inhalte und die sehr guten internationalen und nationalen Vortragenden“.
Positiv für alle Befragten ist auch die fast ausnahmslose Online-Lehre. Alle können dadurch ihren Beruf mit dem Studium vereinbaren.
Mit gutem Beispiel voran
Die Initiatorinnen können sich auf Studien berufen, die zeigen, dass eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung die Qualität der Arbeit mit Kleinkindern verbessert. Das gelte für die Vermittlung sprachlicher Fähigkeiten sowie ersten mathematischen, naturwissenschaftlichen, digitalen Kenntnissen. Auch der Austausch zwischen Kindergarten und Schule sollte künftig verbessert werden.
Die Vizerektorin und ihre ambitionierte Kollegin sind selbst gute Beispiele für gelungene berufliche Karrieren, die mit der Arbeit in einem Kindergarten begonnen hat. Ihre Freude über das neue Angebot ist daher groß. Ein wenig schwingt jedoch Wehmut mit, wenn Lisa Reicher-Pirchegger sagt: „Hätte es das Studium schon zu meiner Studienzeit gegeben, hätte ich mir einige Umwege erspart.“
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