Elina Garanca sorgt für ZukunftsStimmen, Bogdan Roscic auch

Elina Garanca sorgt für ZukunftsStimmen, Bogdan Roscic auch
Nachhaltige Nachwuchsförderung durch einen Superstar der Klassik und durch die Wiener Staatsoper.

Um 17 Uhr haben wir fast selbst nicht mehr geglaubt, dass es stattfinden kann“, sagt Elina Garanča am Tag danach. Doch der Wettergott ist ein Garanča-Fan, denn „da kommt Gold aus ihrer Kehle“, wie Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer betonte.

Die Zauberin

Und so konnte das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark von Schönbrunn doch noch trocken über die Bühne gehen, und Garanča verzauberte mit drei Arien nebst dem Orchester und Dirigent Yannick Nézet-Séguin 55.000 Menschen vor Ort und wohl Millionen vor den Fernsehgeräten in aller Welt. Immerhin waren 80 Länder live-zeitversetzt bei diesem Event dabei; bis zu 631.000 Zuseher wurden via ORF 2 Augen-und Ohren-Zeugen.

Doch Garanča wäre nicht Garanča, hätte die lettische Starmezzosopranistin nicht schon weitere Pläne. Bereits am 5. Juli bittet sie zum 15. Mal zu „Klassik unter Sternen“ nach Stift Göttweig, am 8. Juli steht dann in Kitzbühel zum zehnten Ma „Klassik in den Alpen“ auf ihrer Agenda. Mit gewohnt großartigen Kollegen, einem herrlichen Programm und vor allem mit ihren „ZukunftsStimmen“, die es heuer das vierte Jahr gibt. Dieses Projekt, das jungen Sängerinnen und Sängern bei ihrer künstlerischen Karriere helfen soll, ist ihr „ein absolutes Herzensanliegen“. „Ich will damit auch Österreich etwas zurückgeben, denn die Staatsoper ist ja mein Heimathaus.“

Der Direktor

Da trifft es sich gut, dass auch der amtierende Direktor massiv auf den Nachwuchs setzt. Und zwar in Form des Opernstudios der Wiener Staatsoper, das „fertige Sänger“ weiter ausbildet und auch regelmäßig auf der Bühne einsetzt. Und daher kreiert man über „Kitzbühel Klassik“ Synergieeffekte. Dieses kurze Festival ist bei Gratis-Eintritt betont niederschwellig, aber künstlerisch hochkarätig konzipiert. So werden die Zweit-bis Fünftplatzierten der „ZukunftsStimmen“ dort auftreten, der Sieger (heuer Bassist Felix Pacher) steht bekanntlich mit Garanča auf der Bühne. Die Zweit-bis Fünftplatzierten erhalten heuer aber bei „Kitzbühel Klassik“ Gesellschaft von den Mitgliedern des Opernstudios – hier ist also eine neue Sängergeneration geballt zu erleben.

Das Ensemble

Direktor Bogdan Roščić: „Die Kitzbühel-Auftritte sind für unsere Sängerinnen und Sänger des Opernstudios in der Tat eine große Sache. Es ist bekannt, dass ein großes Repertoire-Haus wie die Wiener Staatsoper ohne ein exzellentes Ensemble nicht erfolgreich geführt werden kann. Damit sich dieses Ensemble aber immer wieder erneuern kann, bedarf es aktiver künstlerischer Nachwuchsarbeit.“ Elina Garanča ergänzt: „Im Kitzbüheler Stadtpark wird viel zu hören sein.“

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