Was Gartenfans jetzt blüht

Was Gartenfans jetzt blüht
Saisonauftakt: So manches gehört nun gezogen, Salat kann schon ins Beet. Im Trend: weiße Erdbeeren und Knolle.

Ersten Sonnenstrahlen ist nicht zu trauen, weiß der Hobbygärtner. Gegen Märzende hat die Sonne aber Kraft, und es juckt, Balkon und Garten wieder zu bespielen. Dem entschlossenen Schritt ins Grün folgt die Frage: Wo fang’ ich an?

Auch die Arche Noah öffnet demnächst. Diese "Gesellschaft zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt" ist eine Spezialitäten-Gärtnerei, Maria Hagmann für die Jungpflanzenproduktion zuständig. Sie hat Aussaat-, Obst- und Gemüsejahr genauso im grünen Daumen wie Ideen, was man heuer erstmals in Topf und Beet versuchen könnte. Um die Anzucht von Gemüse kann man sich schon kommendes Wochenende kümmern. Hagmann: "Für Paradeiser bleibt noch Zeit, jetzt sollte man Paprika- oder Melanzanisamen zum Keimen bringen." Wichtigste Regeln: an einen wirklich warmen Ort stellen und die Erde feucht, aber nicht nass halten. Auch Spaghettibohnen oder Melothria (vulgo Cocktailgürkchen) kann man jetzt anziehen. Mit Kürbis würde Hagmann noch warten: "Nach den zwei Keimblättern kommen schnell echte Blätter, dann sollte man sie freisetzen." Aber erst nach dem Frost, also im Mai, ins Beet oder in 50 Liter Erde für starkzehrende Pflanzen, etwa Tomatenerde. Wer Seltenes versuchen will, kann auch schon die Physalis selber ziehen. Generell gilt für die Anzucht: rechtzeitig aussetzen, sonst werden die Triebe lang und dünn, die Pflanze nicht robust.

Erste Ernte

Wer schon im Freien garteln will, kann (Asia-)Salate dicht in Topf oder Beet säen und ab zehn Zentimeter Höhe ernten. Auch Erbsen, Puffbohnen und Rote Rüben fühlen sich draußen schon wohl, durch die frühe Ernte im Mai kann man dann ein zweites Mal anbauen.

Ein bisschen warten sollte man laut Hagmann noch mit Karotten, die besser auch direkt in die Erde kommen, weil die feinen Wurzeln das Umsetzen nicht mögen: "Locker in Reihen säen, dazwischen Radieschensamen, die werden früher fertig." Zucchinis und Gurken erst nach dem letzten Frost aussäen.

Das kommende Wochenende könnte man aber auch in sinnvolle Vorbereitung investieren: Alte Erde tauschen oder lockern, Strukturmaterial wie Kokosfasern und Schafwollpellets einarbeiten und düngen: "Ich empfehle Regenwurmhumus und Jauche aus Brennnessel und Beinwell. Langzeitdünger sind Steinmehl und qualitative Hornspäne, wobei man auch Hundehaare und Fingernägel einarbeiten kann." Hagmann selbst setzt auf Regenwurmerde mit lebenden Mikroorganismen. Tipp: "Erdbeeren kann man jetzt Langzeitdünger geben. Und alle zwei Jahre brauchen sie neue Erde."

Was Gartenfans jetzt blüht

Apropos: Weiße Monatserdbeeren sind für Hagmann eine interessante Variante – pflegeleicht für Beet oder Topf. Ein anderer Trend ist die Knollenkapuzinerkresse (Bild), bei der man neben Blatt und Blüte im Herbst die Knolle essen kann.

Was Gartenfans jetzt blüht
Chayote Squash And A Half On White Background
Und an heißen Südlagen könnten man die Chayote (Bild) probieren: Das Kürbisgewächs ist nicht nur hitzebeständig, sondern rankt sich auch zum Schattenspender.

Hinweise:

Arche Noah: Pflanzenverkauf und Schaugarten öffnen wieder am 1. April. www.arche-noah.at

Natur im Garten: Beratung, Inputs und Schaugärten. www.naturimgarten.at

Ikebana-Ausstellung: Einblicke in die Welt der japanischen Gärten und Blumen: 27. bis 29. März, Orangerie Kagran. www.oegg.or.at

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