Freundin fälschte Uni-Absage, damit ihr Freund bei ihr bleibt

Symbolbild
Die Musikstudentin wurde vom Gericht zu einer hohen Schadenersatzzahlung verurteilt.

Eine Musikstudentin hat in Kanada ihren Freund mit einer gefälschten E-Mail davon abgehalten, einen Studienplatz für Klarinettisten wahrzunehmen - nun muss sie deswegen Schadenersatz in Höhe von umgerechnet 229 000 Euro zahlen.

Jennifer Lee hatte die E-Mail eines Konservatoriums in Los Angeles abgefangen, in der ihrem Freund Eric Abramovitz einer der begehrten Studienplätze für Klarinettisten angeboten wurde. Aus Angst, ihr Partner könne Montreal verlassen und sich von ihr trennen, gab sie sich als Abramovitz aus und lehnte den Platz ab. Der Musiker hatte mit einer Schadenersatzklage Erfolg.

Trennung 2014

Lee lebte mit Abramovitz zusammen, nutzte seinen Computer und hatte auch seine Passwörter. Auf die E-Mail im März 2014 antwortete Lee von dessen Konto, er werde "anderswo" sein und könne den Studienplatz beim renommierten Klarinetten-Professor Yehuda Gilad nicht annehmen. Die Mail mit dem Angebot löschte sie und erstellte laut Gericht ein E-Mail-Konto, um Abramovitz im Namen des Professors eine Absage zu schicken.

Beim zweijährigen Studiengang am Colburn-Konservatorium erhält jeder Student ein volles Stipendium samt Zuschüssen im Wert von umgerechnet etwa 33 000 Euro jährlich. Lee habe auf "verabscheuungswürdige Weise" in Abramovitz' Karriere eingegriffen, urteilte Richter David Corbett nun. Lee wurde zu der hohen Zahlung verurteilt, weil ihrem damaligen Partner das Stipendium sowie Einnahmen entgingen, die er nach der Profi-Ausbildung als Musiker sonst gehabt hätte. Das Paar trennte sich im September 2014 aus anderen Gründen.

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