Facebook-Änderungen künftig mit Opt-In

Facebook-Änderungen künftig mit Opt-In
Social Network verhandelt mit US-Regierung über Zustimmung der Nutzer bei Privatsphäre-relevanten Änderungen.

Facebook wird seinen Nutzern in Zukunft mehr Kontrolle darüber geben, ob sie Änderungen bezüglich ihrer Privatsphäre annehmen wollen oder nicht. Das Social Network steht derzeit in Verhandlungen mit der US-Regierung, die damit immer größeren Bedenken über den Schutz privater Daten in der Bevölkerung entgegenwirken will. Laut einem Bericht des Wall Street Journal steht ein Vertrag kurz vor dem Abschluss und der Zustimmung durch die US-Regulierungsbehörde FTC.

Der Pakt sieht vor, dass Facebook künftig das Einverständnis seiner User benötigen wird, wenn "materielle, nachträgliche Änderungen" in seiner Privatsphären-Politik umgesetzt werden sollen. Genauer gesagt, sollen Änderungen nur noch mit Opt-In, also der ausdrücklichen Zustimmung der Nutzer, funktionieren. Führt Facebook also eine neue Funktion ein, die die eigene Privatsphäre betrifft, muss man erst zustimmen, bevor diese aktiv wird. Das Gegenteil ist ein Opt-Out, so wie es bisher oft der Fall bei Facebook war. Dabei wird eine Änderung einfach eingeführt. Falls der Nutzer diese nicht wünscht, kann er sich davon ausschließen lassen.

Unabhängige Datenschutz-Kontrolle

Das Opt-In betrifft laut dem ausgehandelten Vertrag nur Funktionen, die direkt mit der Privatsphäre der Nutzer zu tun haben. Für generelle Änderungen auf seiner Webseite wird Facebook weiterhin kein Einverständnis der Nutzer benötigen. Allerdings wird es sich Facebook gefallen lassen müssen, von einer unabhängigen Datenschutz-Instanz vorerst 20 Jahre lang beobachtet zu werden.

Die Einigung hätte große Auswirkungen auf andere Social-Web-Dienste. Facebook, das derzeit rund 800 Millionen Nutzer aufweist, würde eine Vorreiterrolle bei verbesserten Datenschutz-Bedingungen spielen und ein Aufbegehren gegen die FTC schwieriger machen. Die FTC hatte bereits angekündigt, die Datenschutz-Praktiken von Online-Unternehmen verschärft unter die Lupe nehmen zu wollen.

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