Die perfekte Schupf-Palatschinke: Tipps vom Staatsmeister und Rezepte

Ein Stapel Palatschinken liegt auf einem Teller, daneben stehen Schalen mit Saucen auf einem Holztisch.
Seit wann heißt die Palatschinke eigentlich Palatschinke und wie geht das Rezept für die perfekte Schupfpalatschinke? KURIER hat's erfahren.

Nach Kaiserschmarrn und Apfelstrudel sind Palatschinken laut Umfrage der beliebteste süße Kaffeehausklassiker Österreichs. Sie sind vielfältig belegbar und schnell zubereitet. Der Teig braucht nur drei bis vier Zutaten – Salz ist nicht bei jedem Rezept dabei – und das Herausbraten dauert nur wenige Minuten, ist die Pfanne einmal heiß.

Das Geheimnis hinter erfolgreichem Palatschinkenschupfen

Es ist das Wendemanöver, das den Amateur vom Veteranen trennt. Wer eine gute Hand-Augen-Koordination hat, schupft den halb gebratenen Teig, um auch die andere Seite goldig zu bräunen. „Die Pfanne muss heiß sein. Das ist wirklich wichtig, sonst bleibt die Palatschinke picken. Und was wirklich ein Gamechanger ist, ist das Mehl“, verrät David Hamp, der sich mit seinem Partner Gabriel Marteau vor einigen Tagen den Titel „Staatsmeister im Palatschinkenschupfen“ holte.

David Hamp (li.) und Gabriel Marteau von den Palatschinkenfreunden Himberg bei ihrem akrobatischen Auftritt bei der Palatschinkenschupf-Staatsmeisterschaft.

David Hamp (li.) und Gabriel Marteau von den Palatschinkenfreunden Himberg bei ihrem akrobatischen Auftritt bei der Palatschinkenschupf-Staatsmeisterschaft.

Der Dinkel-Trick

Während die klassische Palatschinke aus Weizenmehl besteht, verleiht die Beigabe von Dinkel dem Teig mehr Stabilität. „Durch die Zugabe des Dinkels gehen die Palatschinken nicht so auf und werden dadurch stabiler“, erklärt Harald Lang, Marketingleiter von Fini's Feinstes und Organisator der Staatsmeisterschaft. Die Firma hat kürzlich ein eigenes Palatschinkenmehl in den Handel gebracht, das zu einem Viertel Dinkel enthält.

Dass der Trick funktioniert, bestätigt auch David Hamp. 20 bis 30 Mal hätten er und Marteau bei der Meisterschaft geschupft, zum Teil synchron „und die sind noch immer stabil geblieben. Das ist ein Riesending“ (Rezept siehe unten).

Vom Fußballtraining zum internationalen Palatschinkenerfolg

Erfahrung hat Hamp ausreichend. Er hat die „Himberger Palatschinkenfreunde“ mitbegründet, von ihrem Schupftraining zeugt so mancher palatschinkenförmige Fleck an der Küchendecke. Die meisten der Mitglieder sind auch beim lokalen Fußballverein. „Nach dem Training haben wir oft Hunger gehabt und so ist das eigentlich entstanden, weil Palatschinken hat man schnell zubereitet.“ Nach dem Fußballspielen und dem damit verbundenen Beintraining sei Palatschinkenschupfen und damit Armtraining dran, lacht Hamp im Interview.

Den Teig nach dem Rezept seiner Oma rührt Hamp, wenn genug Zeit ist, noch vor dem wöchentlichen Training an. Danach hat er dann lang genug gerastet, um beste Palatschinken-Ergebnisse zu erzielen.

Die Staatsmeisterschaft ist nicht die einzige Auszeichnung, die sich die Palatschinkenfreunde geholt haben. Im Frühling machte der Verein einen Ausflug ins ungarische Balatongyörök zum Palatschinken-Festival. Für ihre „Himberger Kreation“ (Rezept siehe unten) mit Mannerschnitten und Himbeermarmelade, flambiert mit dem selbst gemachten Nussschnaps von Hamps Opa, bekamen sie den Ehrenpreis.

Wer das Original probieren möchte, kann von 28. bis 30. November zum Christkindlmarkt nach Himberg bei Wien kommen. Dort kochen die Palatschinkenfreunde für den guten Zweck auf – Schnaps vom Opa inklusive.

Schupf-Palatschinken der Staatsmeisterschaft

Zutaten:

  • 250 g Bio-Palatschinkenmehl
  • 500 ml Milch
  • 3 Eier
  • 1 Prise Salz
  • Butterschmalz oder Öl
  • Zum Füllen: Marmelade, Nougat- oder Pistaziencreme

Zubereitung:

  1. Eier und Milch mit Salz verquirlen.
  2. Mehl löffelweise vorsichtig einrühren, damit keine Klumpen entstehen.  
  3. Pfanne gut erhitzen, Öl oder Butterschmalz erhitzen.
  4. Einen Schöpfer Teig in der Pfanne bodenbedeckt verteilen.
  5. Bei mittlerer Hitze beide Seiten leicht bräunen.
  6. Mit Füllung bestreichen und einrollen.

Tipp: Feiner werden die Palatschinken, wenn der Teig ca. 20 Minuten rastet.

Palatschinken „Himberger Kreation“

Zutaten für den Teig:

  • 250 ml Milch
  • 100 g Weizenmehl
  • 1 Ei
  • Butter zum Herausbacken

Zutaten für die Füllung: 

  • Himbeermarmelade
  • Mannerschnitten
  • hochprozentiger Nuss-Schnaps zum Flambieren

Zubereitung:

  1. Eier und Milch verquirlen
  2. Mehl vorsichtig einrühren, damit keine Klumpen entstehen
  3. Teig muss nicht, kann aber für ein besseres Ergebnis bis zu mehrere Stunden rasten
  4. Palatschinken in Butter herausbraten.
  5. Fertige Palatschinken mit Himbeermarmelade bestreichen.
  6. Mannerschnitten zerbröseln und auf der Marmelade verteilen.  
  7. Palatschinken mit Nussschnaps übergießen, anzünden und flambieren.   

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