Ein frischgebackenes Brot.

Abnehmen mit Brot: Expertin erklärt, worauf man achten muss

Eine Ernährungsexpertin und ein Bäcker verraten in ihrem neuen Buch, worauf es beim Brot ankommt – und liefern passende Rezepte.

Brot gilt als Dickmacher – zu viele Kohlenhydrate, zu viele Kalorien. Das stimmt so nicht, sagt die deutsche Ernährungsmedizinerin Michaela Axt-Gadermann. Das verdeutlicht sie in ihrem neuen Buch „Fit & schlank mit Brot“, das sie mit dem Bio-Bäcker Johannes Dackweiler geschrieben hat.

Darin wird erklärt, warum viele Brotsorten sehr gesund sind und welche gesundheitsförderlichen Wirkungen Getreide und seine Bestandteile auf Herzgesundheit, Gewicht, Darmflora, Verdauung, Herz-Kreislaufsystem und geistige Leistungsfähigkeit haben. Es werden Backwaren und Rezepte für unterschiedliche Bedürfnisse vorgestellt: mit vielen Ballaststoffen, mit hohem Proteingehalt, für einen gesunden Darm, glutenfreie oder histaminarme Brote.

Toast vs. Vollkornbrot

Dass Brot per se von vielen Influencern noch immer als „ungesund“ angepriesen werde, sei ärgerlich. Axt-Gadermann sagt dem KURIER: „Man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren. Wir können ein helles Toastbrot mit Schokoaufstrich nicht vergleichen mit einem Vollkornbrot, das mit einem Gemüseaufstrich oder einem mageren Käse oder einer Scheibe Lachs belegt ist. Brot ist nicht gleich Brot und natürlich spielt auch der Belag eine wichtige Rolle.“

Brot kann, je nach Zusammensetzung, sehr gesund sein und entzündungshemmende Ballaststoffe liefern, schützende Antioxidantien, Vitamine, Spurenelemente und gesunde Fette.

"Fit & schlank mit Brot“ von Ernährungsmedizinerin Michaela Axt-Gadermann und Brotsommelier  Johannes Dackweiler, erschienen im Südwest Verlag

"Fit & schlank mit Brot“ von Ernährungsmedizinerin Michaela Axt-Gadermann und Brotsommelier  Johannes Dackweiler, erschienen im Südwest Verlag. 176 Seiten, ca. 21 Euro.

©Südwest Verlag

Abnehmen mit Brot? 

Mit manchen Sorten lässt sich sogar abnehmen. Das hat eine Studie des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums in Düsseldorf gezeigt: Verglichen wurden ein klassisches Roggenbrot mit einem eiweiß- und ballaststoffreichen Brot. Die Gruppe mit dem ballaststoff- und proteinreichen Brot verlor in drei Monaten über 1,8 Kilos. Und das, obwohl beide Brote fast die gleiche Kalorienmenge pro 100 Gramm lieferten und keine anderen Ernährungsempfehlungen gegeben wurden. „Natürlich kommt es auch darauf an, wie viel Brot-Kalorien ich täglich zu mir nehme und was ich sonst noch esse“, ergänzt Axt-Gadermann.

Auch das Thema Gluten spielt in dem Buch eine Rolle. Die Ernährungsmedizinerin hat dazu eine klare Meinung: „Die Angst vor Gluten ist unbegründet, wenn man nicht unter bestimmten Erkrankungen leidet wie Zöliakie oder Weizenallergie. Studien wiesen nach, dass Personen, die auf Gluten verzichten, oft eine höhere Schwermetallbelastung und eine schlechtere Versorgung mit Nährstoffen aufweisen.“

Rezepte

Eiweißprotz

Eiweißprotz

©Ingo Hilger

Eiweißprotz

Zutaten:

70 g gemischte Kerne (Sonnenblumenkerne,
Kürbiskerne …)
200 g Haferkleie
50 g Süßlupinenmehl
50 g Leinsamenschrot
25 g Flohsamenschalen
1 Päckchen Weinsteinbackpulver oder normales
Backpulver
250 g Magertopfen
3 Eier
10 ml Olivenöl
10 g Balsamicoessig oder
Apfelessig
400 ml Wasser
15 g Salz
etwas Fett für die Backform

Zubereitung:
1. Kerne, Kleie, Süßlupinenmehl, Leinsamenschrot und Flohsamenschalen mit dem Weinsteinbackpulver gut vermischen. In einer weiteren Schüssel Topfen mit Eiern, Öl, Essig, Wasser und Salz verrühren. 
2. Die Masse mit Mehlgemisch gut vermengen und kräftig durchkneten. Einen Laib formen, der in einer kleinen Kastenform oder auf einem Backblech gebacken wird. Oberfläche anfeuchten und mit Saaten bestreuen. 
3. Das Brot 45–55 Minuten bei 180 °C (Umluft) backen.

Tipp: Dazu passt ein cremiger, mild gesäuerter Topfen,  angerührt mit Gartenkräutern wie Schnittlauch, Dille sowie einem Schuss Zitronensaft.

Leinsaat-Nuss-Brot

Leinsaat-Nuss-Brot

©Ingo Hilger

Leinsaat-Nuss-Brot

80 g Walnusskerne
140 g Sonnenblumenkerne
100 g Leinsamen
40 g Flohsamenschalen
150 g Leinsamenmehl
1½ TL feines Meersalz
4 EL Walnussöl
1 TL Rohrohrzucker
450 ml Wasser
etwas Leinsamen zum
Bestreuen

Zubereitung:
1. Kastenform mit Backpapier auslegen. Die Walnüsse hacken. Mit den Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Flohsamenschalen, Leinsamenmehl und Meersalz in einer Rührschüssel  mit einem Schneebesen vermischen.
2. Öl, Zucker und 350 ml Wasser in mehreren Portionen mit den Quirlen eines Handrührgeräts unterrühren. Den Teig in Kastenform füllen, glatt streichen und zugedeckt 3 Stunden quellen lassen.
3. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Das Brot mit Leinsamen bestreuen und im Ofen auf mittlerer Schiene 60–70 Minuten backen. 
4. Das Brot aus dem Ofen nehmen und auf Kuchengitter 10 Minuten abkühlen lassen. Dann aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen. Kühl und trocken gelagert, bleibt es bis zu 1 Woche saftig. 

Über-Nacht-Vollkornbrötchen

Über-Nacht-Vollkornbrötchen

©Ingo Hilger

Vollkornweckerl

Zutaten:

80 g Walnusskerne
140 g Sonnenblumenkerne
100 g Leinsamen
40 g Flohsamenschalen
150 g Leinsamenmehl
1½ TL feines Meersalz
4 EL Walnussöl
1 TL Rohrohrzucker
450 ml Wasser
etwas Leinsamen zum
Bestreuen

Zubereitung:
1. Kastenform mit Backpapier auslegen. Die Walnüsse hacken. Mit den Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Flohsamenschalen, Leinsamenmehl und Meersalz in einer Rührschüssel  mit einem Schneebesen vermischen.
2. Öl, Zucker und 350 ml Wasser in mehreren Portionen mit den Quirlen eines Handrührgeräts unterrühren. Den Teig in Kastenform füllen, glatt streichen und zugedeckt 3 Stunden quellen lassen.
3. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Das Brot mit Leinsamen bestreuen und im Ofen auf mittlerer Schiene 60–70 Minuten backen. 
4. Das Brot aus dem Ofen nehmen und auf Kuchengitter 10 Minuten abkühlen lassen. Dann aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen. Kühl und trocken gelagert, bleibt es bis zu 1 Woche saftig. 

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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