Die schöne Welt des Schimmels

Speisen, die schimmeln, sollte man der Gesundheit zuliebe unbedingt wegwerfen. Oder aber man fotografiert sie und bekommt ein erstaunliches Ergebnis. Genau das haben die beiden Fotografie-Langzeitstudenten Max und Nikita aus Dortmund getan. Die beiden leben in einer Wohngemeinschaft, in der sie sich die Küche teilen.
Faszination Schimmel
Als sie sich eines Tages dazu entschieden, eine Kartoffelsuppe zu kochen und den Topf suchten, fanden sie diesen auf ihrem Balkon vor. Doch der Inhalt, einst Spaghetti, hatte sich stark verändert. Die Nudeln waren übersät mit einem blauen Pelz und schwitzten stark. Zunächst machen die beiden Studenten aus Spaß ein Foto von den verschimmelten Spaghetti, doch sie waren von dem Ergebnis so begeistert, dass sie begannen, noch mehr von Schimmel befallene Lebensmittel abzulichten. Die Bilder veröffentlichten sie fortan unter dem Künstlernamen Kollektiv Küchendienst.
Max und Nikita waren von den eigenartigen Farben, der Geometrie und der speziellen Ästhetik des Schimmels derart fasziniert, dass ihnen davor überhaupt nicht mehr ekelte. Als Motiv für die Fotos kommen für sie ausschließlich pflanzliche Lebensmittel in Frage. "Viele Fotografen verwenden vergammeltes Fleisch, Blut oder den Körper toter Tier. Das ist nicht die Art, wie wir das Leben und die Kunst generell begreifen", heißt es auf der Facebookseite des Kollektivs.
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