Brandenburg: Eltern fordern "ausländerfreies" Spitalszimmer für Kind

Symbolbild
Berichten zufolge weigerten sich die Eltern, ihr Kind mit ausländischen Patienten auf ein Zimmer legen zu lassen.

Ein Fall von Alltagsrassismus beschäftigt die Kinderklinik in Brandenburg: Dort lehnten die Eltern eines Kleinkindes, das zuvor auf der Intensivstation behandelt wurde, es ab, dieses auf ein Zimmer mit "Ausländern" verlegen zu lassen. Das bestätigte die Klinikleitung der Zeitung Märkische Allgemeine.

Kein Platz für Rassismus

Demnach sollen die Eltern damit gedroht haben, das Krankenhaus mitsamt dem Kind zu verlassen, sollte ihrer Forderung nicht nachgekommen werden. "Bei uns ist kein Platz für Rassismus. Wir retten Leben", empört sich Hans Kössel, Chefarzt der Brandenburger Kinderklinik, im Interview mit der Zeitung über das Verhalten der Eltern.

Er sei zunächst sprachlos gewesen, als diese ihn im Rahmen der Visite mit ihren Bedingungen konfrontiert hätten. "Ich habe dann aber ein paar klare Worte von mir gegeben", so Kössel. Dem Spitalspersonal sei es egal, woher ein Patient komme: "Ich habe klar zum Ausdruck gebracht, dass wir die Zimmer nach zusammenpassenden Krankheitsbildern und nicht nach Nationalität oder Religion belegen." Gefragt nach dem Grund für ihre ausländerfeindliche Einstellung soll die Mutter geantwortet haben: "Die Ausländer bringen die Krankheiten hier rein."

Dass das Kind schließlich tatsächlich mit einem deutschen Kind im Zimmer gelandet sei, sei zustande gekommen, weil kein anderes Kind mit einem passenden Krankheitsbild im Klinikum gewesen sei. Kössel "dass diese Menschen keine Hilfe im Ausland brauchen".

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