Jüdische Familiengeschichte erfunden: Bloggerin Sophie Hingst ist tot

Hingst war in Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass sie eine fiktive jüdische Familiengeschichte verbreitet und Holocaust-Opfer erfunden hatte.

Die deutsche Bloggerin und Historikerin Marie Sophie Hingst, die für sich eine jüdische Familiengeschichte erfunden haben soll, ist tot. Das bestätigte ihre Mutter Cornelia Hingst am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, ohne sich zu den Umständen des Todes ihrer Tochter äußern zu wollen. Sie beschrieb ihre Tochter Sophie als "hochbegabt und hochgefährdet".

Zuerst hatte die Zeitung The Irish Times darüber berichtet, dass Hingst bereits am 17. Juli in Dublin tot aufgefunden worden war. Sie war 2017 als "Bloggerin des Jahres" ausgezeichnet worden.

Der "Spiegel" hatte im Juni berichtet, dass die in Irland lebende 31-Jährige sowohl in ihrem Blog "Read on my dear, read on" als auch gegenüber dem Archiv der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem falsche Angaben über ihre Abstammung gemacht hatte. Außerdem habe Hingst in diversen Medien erfundene Berichte über ihre angebliche Arbeit in einer indischen Slum-Klinik und als Sexualtherapeutin für Flüchtlinge in Deutschland veröffentlicht. In Folge des Spiegel-Berichts war ihr der Preis des Teams "Die Goldenen Blogger" wieder aberkannt worden.

Hingst ist in Wittenberg geboren und hat nach ihrem Geschichtsstudium in Berlin am Trinity College in Dublin promoviert.

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