Blackberry kämpft weiter mit Aussetzern

Blackberry kämpft weiter mit Aussetzern
Seit Montag treten international, auch in Österreich, massive Probleme mit E-Mails und Online-Diensten auf.

Viele Blackberry-Besitzer müssen sich mit anhaltenden Technikproblemen herumschlagen. Den zweiten Tag in Folge gab es Störungen beim Kurznachrichtendienst Blackberry Messenger und beim Surfen im Web. Die Herstellerfirma Research in Motion (RIM) sprach von "einigen Regionen", die betroffen seien, ohne allerdings ins Detail zu gehen.

"Wir arbeiten daran, den normalen Service so schnell wie möglich wieder herzustellen", versprach das Unternehmen seinen Kunden am Dienstag per Twitter. Die Probleme hatten am Montag begonnen, als Nutzer in der Region Europa, Naher Osten und Afrika vor allem an ihre E-Mails nicht mehr herankamen. Auch in Österreich waren Blackberry-Nutzer stundenlang von ihren E-Mails abgeschnitten. Nach Angaben von RIM läuft der Dienst inzwischen aber wieder.

Blackberry-Datenverkehr über Rechenzentren

Bei den Blackberrys laufen viele Dienste über firmeneigene Rechenzentren. Das System gilt als besonders sicher gegen Schnüffelattacken von Außen. Was zu den Aussetzern geführt hatte, blieb zunächst unklar. Nicht betroffen waren offenbar Firmen, die die Blackberry-Dienste über einen eigenen Server abwickeln (Blackberry Enterprise Services).

Die Geräte des kanadischen Herstellers sind vor allem als mobile E-Mail-Maschinen bei Unternehmen beliebt. Allerdings ist RIM aufgrund der wachsenden Konkurrenz im Smartphone-Markt unter Druck geraten, etwa durch Apples iPhone oder die Android-Handys. Obwohl die Taschencomputer boomen, musste die Firma im zweiten Geschäftsquartal zum ersten Mal seit Jahren einen Verkaufsrückgang hinnehmen.

Zustimmung für Verkauf wächst

Bei RIM stehen die Zeichen immer stärker auf Umbruch. Nach Informationen des Aktionärs Jaguar Financial festigt sich unter den Anteilseignern die Meinung, dass der kanadische Konzern verkauft oder restrukturiert werden sollte. Derzeit unterstützten bereits die Halter von mindestens acht Prozent der Blackberry-Stimmrechte diese Position. Jaguar-Financial-Chef Vic Alboini sagte Reuters, er führe mit verschiedenen institutionellen Aktionären Gespräche über einen Richtungswechsel. Es sei wahrscheinlich, dass sich weitere Anteilseigner anschlössen.

Der Aktionärsvertreter fordert einen Chefwechsel. Zudem solle sich RIM in Teilen oder komplett zum Verkauf stellen. RIM war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Jaguar Financial ist dafür bekannt, Unternehmen ins Visier zu nehmen, die sich unterdurchschnittlich entwickeln. Die in New York notierten RIM-Aktien legten mehr als vier Prozent zu.

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