Australierin darf Sperma ihres toten Partners nutzen

Symbolbild
Laut Urteil steht die Schwangerschaft nicht im Widerspruch zu den Wünschen des Verstorbenen.

Eine junge Frau in Australien hat in einem ungewöhnlichen Verfahren das Recht erstritten, das Sperma ihres toten Partners für eine künstliche Befruchtung zu nutzen. Ayla Cresswells erhoffte Schwangerschaft stehe nicht im Widerspruch zu den Wünschen ihres vor fast zwei Jahren gestorbenen Freundes, sagte Richterin Susan Brown am Mittwoch laut Medienberichten zur Begründung.

Sie sei sicher, dass die 25-Jährige "verantwortungsvoll und rational" handle und gut für ein mögliches Kind sorgen werde, betonte Brown. Cresswells Partner hatte sich im August 2016 im Alter von 23 Jahren das Leben genommen. Kurz nach seinem Tod hatte die Frau ihm mit Einverständnis des Gerichts Sperma entnehmen lassen. Cresswell hatte angegeben, das Paar habe heiraten wollen und sich ein Kind gewünscht. Für die Verwendung des Spermas wäre jedoch eigentlich das schriftliche Einverständnis des Mannes nötig gewesen.

"Keine Reaktion aus Trauer"

Cresswells Anwältin Kathryn McMillan hatte den Berichten zufolge argumentiert, seit dem Tod des Mannes sei ausreichend Zeit für eine rationale Entscheidung vergangen. "Es handelt sich nicht um eine Reaktion aus der Trauer heraus", so die Juristin. Cresswell sei psychologisch betreut worden und habe die Sache gut durchdacht. Nach der Entscheidung gab McMillan an, ihre Klientin sei erleichtert.

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