Anonymous nutzt Polizei-Datenleck
Die Österreich-Fraktion der Hackertruppe
Anonymous,
AnonAustria, hat in der Nacht auf Montag Datensätze von 24.938 Personen veröffentlicht, die einer gesperrten Polizeidatenbank entnommen wurden. Diese Datensätze enthalten Namen, Geburtsdatum und Adressen. Auf Twitter wies AnonAustria in mehreren Postings auf das Datenleck hin. "Ob unsere Vorratsdaten in Zukunft auch so sicher aufbewahrt werden?" lautete eines der ersten zynischen Kommentare. Die Daten seien allerdings nicht durch einen Hackerangriff in die Hände von AnonAustria geraten. Stattdessen gibt es offenbar eine "undichte Stelle" im Polizei-Umfeld.
Unter dem Hashtag "#Pwnyzei" wurden mehrere Hinweise veröffentlicht, um welche Personen es sich bei der auf der Webseite Pastebin.org in vier Teilen veröffentlichten Liste handelt. Möglicherweise sind es Polizisten, deren Namen und Anschrift mit dem Dokument nun für jedermann sichtbar sind. Das Innenministerium vermutet einen polizeinahen Verein als Quelle für das Datenleck. Insbesondere die in Wien ansässige International Police Association (IPA) wird derzeit unter die Lupe genommen.
Gegen Vorratsdatenspeicherung
Das lose Hacker-Kollektiv
Anonymous sorgte in
Österreich in der Vergangenheit vor allem durch einen Datendiebstahl beim ORF-Gebührenservice GIS für Aufmerksamkeit. Außerdem wurden die Webseiten mehrerer Parteien (FPÖ, SPÖ, Grüne) gehackt. AnonAustria identifiziert sich in einem Großteil seiner illegalen Aktionen mit der internationalen "Operation Anti-Security", deren Ziel es ist, staatliche Institutionen und Großunternehmen in ihre Schranken zu weisen. Wie an den Twitter-Botschaften des aktuellen Angriffs klar zu erkennen ist, spricht sich AnonAustria gegen die Vorratsdatenspeicherung aus, die österreichweit am 1. April 2012 eingeführt werden soll.
Mehr zu dem Fall lesen Sie auch auf futurezone.at (Link unten).
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