Schauspiellegende, Regisseur und Festivalgründer Robert Redford ist tot

Schauspiel-Legende Robert Redford ist tot. Das berichtete am Dienstag die New York Times in Berufung auf eine Sprecherin. Demnach ist Redford Dienstagfrüh in Utah gestorben.
Bei den Oscars hatte Redford keinen großen Erfolg
Bekannt wurde er durch zahlreiche Rollen in wichtigen Kinofilmen: “Butch Cassidy and the Sundance Kid” (1969), “All the President’s Men” (1976) oder “Three Days of the Condor” (1975) zählten zu seinen Erfolgen. Mit "The Sting” (1973) erreichte Redford seine einzige Oscar-Nominierung als Schauspieler. In seiner langen Karriere holte der Star nur einen Oscar, 1981 als Regisseur von "Eine ganz normale Familie". Ein Trostpflaster: 2002 ehrte ihn die Filmakademie mit einer Trophäe für sein Lebenswerk.
Der Sohn eines Milchmannes wuchs in einfachen Verhältnissen auf
Der eigene Aufstieg in Hollywoods Star-Riege war eher holprig als märchenhaft. Geboren wurde er im kalifornischen Santa Monica, am Rand der Filmmetropole, als Sohn eines Milchmanns. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Mit einem Sport-Stipendium schaffte er es in die Universität von Colorado, flog aber nach Alkoholeskapaden wieder raus. Er trampte durch Europa, schlug sich mit dem Verkauf selbstgemalter Bilder durch, bis er zurück in New York auf der Schauspielschule entdeckt wurde.
Ende der 60er schaffte Robert Redford den Durchbruch
Nach Filmen wie "Barfuß im Park" mit Jane Fonda und der Westernkomödie "Zwei Banditen" mit Paul Newman wurde Redford Ende der 1960er Jahre schnell zum Leinwandidol. Die stahlblauen Augen, das kantige Gesicht und der blonde Haarschopf halfen. Den Typ verwegener Romantiker hat er trotz Falten und grauen Haaren immer noch drauf.
Redford konnte es sich früh erlauben, auf Distanz zu gehen. "Hollywood war nie mein Traumziel", erzählte er 2013 dem Magazin Esquire. Den Starrummel habe er nie ernst nehmen können. "Ich wurde nebenan geboren", betonte Redford.
Sein Privatleben hielt Redford stets unter Verschluss
Auf der Leinwand konnte er als Liebhaber glänzen, etwa an der Seite von Meryl Streep in dem preisgekrönten Melodram "Jenseits von Afrika" (1985). Doch sein Privatleben hielt er stets unter Verschluss und aus den Schlagzeilen raus. Bereits mit 22 Jahren heiratete er die spätere Historikerin Lola Van Wagenen, die Ehe der vierfachen Eltern wurde 1985 geschieden. Die zweite Hochzeit feierte Redford in Hamburg. Dort gab er 2009 seiner langjährigen deutschen Freundin, der Malerin Sibylle Szaggars, das Ja-Wort.
Er gründete das wichtigste Filmfestival für Independent-Filme
Nicht nur räumlich ging Redford von Hollywood auf Distanz - auch inhaltlich. In den Rocky Mountains in Utah rief er 1980 das inzwischen größte US-Filmfest für unabhängige Produktionen ins Leben. Jedes Jahr im Jänner trifft sich beim Sundance-Festival die Independent-Szene, jedesmal feuert Festival-Gründer Redford die Filmschaffenden an.
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