"Zauberflöte" an der Volksoper: Hoffnung, Neubeginn und Balsam für die Seele

"Zauberflöte" an der Volksoper: Hoffnung, Neubeginn und Balsam für die Seele
Henry Mason inszeniert Mozarts „Zauberflöte“ (ab 17. 10.) an der Wiener Volksoper.

Premiere. Wenn der Vater schon den Sarastro gesungen hat, dann liegt es für den Sohn fast nahe, sich mit Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ auseinanderzusetzen. Und genau das macht nun Henry Mason an der Wiener Volksoper, wo am morgigen Samstag (17. Oktober) die Neuproduktion dieses Klassikers ihre lang erwartete Premiere feiert.

„Ein echter Balsam für die Seele. Und ein Stück über die Hoffnung und den Neubeginn“, sagt Henry Mason im KURIER-Gespräch. „Wir haben teils mit Masken geprobt, teils ohne, sind alle Testungen durchgegangenen und haben hoffentlich eine Aufführung kreiert, die ein junges Publikum genauso begeistern wird wie Opernkenner.“

Doch wie legt Mason, der bereits mit seinen Musical-Inszenierungen von „Der Zauberer von Oz“ oder „Carousel“ im Haus am Gürtel Erfolge gefeiert hat, dieses so widersprüchliche Werk an?

„Für mich war die ,Zauberflöte‘ tatsächlich, die erste Oper, die ich live gehört und gesehen habe. Also habe ich mir einen kindlichen Zugang beibehalten. Da gibt es natürlich auch viel Symbolik. Die Königin der Nacht und Sarastro – was verbindet die beiden? Tamino und Pamina – sind sie Königskinder?“

Heutige Zauberwelt

Mason weiter: „Welche Rolle spielt Papageno, der Vogelfänger, der oft gar nicht weiß, was er tut, was mit seinen Vögeln später geschieht? Ich habe da schon auch die heutige Welt im Auge, etwa die Frage des Klimawandels und auch der aktuellen Herausforderungen. Aber: Jeder soll und darf die ,Zauberflöte für sich interpretieren, sie soll Klein wie Groß etwas geben.“

Ein zentrales Kriterium für Mason ist auch die Generationenfrage: „In Wahrheit werden alle von der Elterngeneration manipuliert. Sarastro und die Königin streben ihre absolute Macht an. Aber was wäre, wenn die drei Knaben für die Zukunft stünden? Sie eilen durch die Welten, bringen Paare zusammen, fordern diverse Proben heraus. Dass Papageno der Sympathieträger bleibt, ist klar.“

Denn, so Mason: „In Papageno erkennen wir uns in unserer Unzulänglichkeit alle wieder. Und das ist auch das Schöne an Mozart. Er hat immer nur den humanen Menschen im Blick. Auch das will ich zeigen.

Peter Jarolin

Kommentare