"Bei meiner Seele": Was Xavier Naidoos Comeback-Pläne bremsen könnte

Die Seele, heißt es, sei unsterblich - und „Bei meiner Seele“ lautet auch der Titel eines Konzerts, mit dem der einst für seine religiös unterfütterte Lyrik und später für himmelschreienden Blödsinn bekannte Sänger Xavier Naidoo sein Comeback feiern will. „Xavier Naidoo live mit Band! Am 16.12.2025 spielt Xavier sein einziges Konzert des Jahres in der Lanxess Arena Köln - mit all seinen großen Hits“, schrieb der Sänger am Sonntag auf seiner Instagramseite. Offenbar war das Interesse so groß, dass der Start für den allgemeinen Vorverkauf zunächst von Dienstag (8. 7.) auf Montag vorverlegt wurde - am Montagabend hieß es dann, es werde sogar noch ein zweites Konzert geben.
Die Justiz beschäftigt sich allerdings nach wie vor mit dem Musiker Xavier Naidoo: Wie das Landgericht Mannheim auf Anfrage der DPA mitteilte, sind noch immer zwei Verfahren anhängig. Dabei gehe es unter anderem um frühere Vorwürfe wegen Volksverhetzung gegen den Sänger, der ein künstlerisches Comeback plant. „In beiden Verfahren ist noch nicht über die Eröffnung des Hauptverfahrens entschieden worden“, so ein Gerichtssprecher.
Anklagen wegen Volksverhetzung
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat in den vergangenen zwei Jahren zwei Anklagen gegen Naidoo wegen Volksverhetzung erhoben. In beiden Fällen geht es um Inhalte mit holocaustleugnendem und antisemitischem Charakter, die nach Behördenangaben über einen Telegram-Kanal verbreitet worden sein sollen. Naidoos Anwälte haben die Vorwürfe als falsch zurückgewiesen. Ihr Mandant sei unschuldig.
Naidoo hat sich als Soulsänger und mit der Gruppe Söhne Mannheims einen Namen gemacht. Er fiel später auf mit Aussagen, die ihm Antisemitismus- und Rassismus-Vorwürfe einbrachten, trat mit sogenannten Reichsbürgern auf, verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung und polarisierte mit Äußerungen zur Corona-Pandemie. Im Jahr 2022 veröffentlichte Naidoo ein Video, in dem er angab, sich jahrelang in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben: „Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue“, sagte er.
Kommentare