"Woman in Cabin 10": Wo alle Glaubwürdigkeit über Bord geht

Eine Frau steht nachdenklich vor einem großen weißen Schiff, zwei Männer stehen im Hintergrund auf dem Deck.
Netflix macht aus einem Bestseller einen konfusen Kreuzfahrt-Thriller: „The Woman in Cabin 10“ mit Keira Knightley als Hochglanz-Trash.

Die Investigativ-Journalistin Laura wird auf eine Jacht-Kreuzfahrt eingeladen. In der ersten Nacht sieht sie, wie die Passagierin aus der Nachbarkabine über die Reling fällt. Aber in dem Raum war gar niemand eingebucht, heißt es. Weil Laura erst kürzlich eine Informantin durch Ertränken verloren hat, kann man ihre Wahrnehmung recht bequem auf eine posttraumatische Störung schieben. Kurz gesagt: Keiner glaubt ihr.

Viel mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden vom Plot des Films mit Keira Knightley, Hannah Waddingham und Guy Pearce. Er ist, in dieser Reihenfolge, ein Drittel fad, ein Drittel spannend, ein Drittel deppert. Kurios ist, dass dieser Schiffbruch von Thriller-Buchverfilmung von Simon Stone inszeniert wurde, den man hierzulande durch Regiearbeiten für Burg, Staatsoper oder Salzburger Festspiele kennt. Er sollte unter anderem schon davon gehört haben, dass man nicht einen Haufen Nebenfiguren ohne jegliche dramaturgische Funktion im Handlungssumpf versickern lässt.

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