Wohin zu Silvester?!

Zwei Männer mit Badekappen sitzen mit einer gelben Gummiente in einer Badewanne.
Ausgewählte Tipps für einen (hoffentlich) gelungenen Abend. Prosit 2016!

Spätestens am letzten Tag, in der in der letzten Nacht des Jahres klingen die Kassen der Kultureinrichtungen. Und wie jedes Jahr gilt: Wer sich nicht rechtzeitig um Sitzplätze kümmert, steht dann wie ein begossener Pudel vor dem Ausverkauft-Schild.

Aber es gibt sie noch, die Restkarten – und zwar für folgende Veranstaltungen: Die Fledermaus steht auf dem Programm von Staats- und Volksoper. Für die Otto-Schenk-Inszenierung am Ring gibt es keine Karten mehr, für die szenische Neueinstudierung von Heinz Zednik unter dem Dirigat von Rudolf Bibl am Gürtel sind für beide Vorstellungen (13.30 und 19 Uhr) noch Restkarten erhältlich (www.volksoper.at). Beethovens 9. Symphonie steht traditionsgemäß auf dem Programm im Wiener Konzerthaus, wo die Wiener Symphoniker unter dem Dirigat von Pablo Heras-Casado ab 19 Uhr im Großen Saal aufspielen.

Ein Mann mit Schnurrbart, Uniform und Mantel steht vor einer Backsteinwand.
Foto: Dimo Dimov / Volksoper Wien. Honorarfrei.

Angelika Kirchschlager, Anne Sofie von Otter und Natalia Kawalek stehen in der Silvestergala im Theater an der Wien um 19.30 Uhr auf der Bühne. Unter dem Titel "Intermezzo mit 3 Mezzi" leitet Rani Calderon den Streifzug durch die Musik-Welten von Kurt Weill. Einzelne Tickets sind hier ebenso noch zu haben wie für "The flying Schnörtzenbrekkers" in der Kammeroper, in der Tommaso Huber, Sebastian Gürtler und Georg Breinschmid das Jahr humorig-musikalisch abschließen. Restkarten gibt’s auch noch für Werner Schwabs Die Präsidentinnen im Akademietheater, für Our very best Silvester-Special im Schauspielhaus, für Nestroys Zu ebener Erde und erster Stock in der Interpretation von Susanne Lietzow im Volkstheater. Musical-Fans können zwischen "Mozart! Das Musical" im Raimund Theater und "Mary Poppins" im Ronacher wählen.

Mit "Die Ente bleibt draußen" bieten Stermann & Grissemann ab 19 Uhr im Mozart-Saal (Konzerthaus) eine humorvolle Alternative. Davor lädt der Ö3-Callboy Gernot Kulis zur Stand-Up-Comedy-Show (ab 16 Uhr). Thomas Maurer tritt im Rabenhof gleich drei Mal auf, zuerst um 15 sowie um 18 Uhr mit den Staatskünstlern. Und dann um 21 Uhr mit seinem Soloprogramm "Der Tolerator". Sein Kollege Florian Scheuba ist dann auch noch im Theater Akzent mit seinem aktuellen Programm "Bilanz mit Frisur" zu sehen. Für das Warm up der Lachmuskeln sorgt Adele Neuhauser (19.30 Uhr) mit einer Lesung aus dem skurril-humorvollen Reisebericht "Die Letzten ihrer Art" von Douglas Adams. Maschek laden zum Jahresrückblick ins Gartenbaukino (18 und 21 Uhr). Im Globe Wien, dem Niavarani’schen Shakespeare-Theater, beantworten Michael Niavarani, der Linzer Kabarettist Günther Lainer und der Nachwuchs-Kabarettist Otto Jaus um 16 und 21 Uhr im "Silvester-Special" die Frage "Gibt’s was Öderes als Silvester?!"

Im Celeste spielt eine feine Auswahl an von Wien aus agierenden DJs - darunter Roman Rauch, Anna Leiser, Friedrich Plöckinger und Kalifornia Kurt.

In der Grelle Forelle gibt es auf zwei Floors eine Sturzgala 2015. Für Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden und darüber hinaus sorgen Andy Catana, Foehn & Jerome, die Stadtpark Jungs Markus Lindner & Lampert, Alecante & Maximillian Foit. Freier Eintritt bis 00:30, danach 15 Euro.

Scheitern!? Und das im neuen Jahr!? Warum eigentlich nicht. Die Veranstaltungsreihe Scheitern fühlt sich seit geraumer Zeit im Opera Club pudelwohl. Den Jahreswechsel begeht man mit „1st District Techno“. Auflegen werden Fall Forever Traxx, Nino Stelzl, Cem, Cihad Johnson, Mizi Kreuzen und Minou Oram. Das Scheitern beginnt um 2 Uhr und geht bis Mittag am Neujahrstag.

In der Pratersauna kann man auf vier Floors mit über 30 Acts zum letzten Mal in dieser Ära und Zusammensetzung ins neue Jahr feiern. Mit Igor Vicente kommt ein Act aus dem Mobilee Records-Stall nach Wien. Der Rest ist dann heimische Kost der Extraklasse: Tinman live, 7Citizens, Leap Records feat. Florian Scheibein, Steve Hope, Emil Berliner, Cher Monsieur und so weiter und so fort. Das Ganze geht dann bis 18 Uhr am Neujahrstag. Aktuell gibt es noch Vorverkaufskarten zum Preis von 17 Euro.

Bei der Silvesternacht im Cafe Leopold wird jeder bedient: Unter dem Motto "da ist für jeden Geschmack etwas dabei" wird auf zwei Floors gefeiert. Im Salon gibt es ein effektives Gemisch aus Synth-Bass, Future Beats, (Nu)-Disco, House und Rap Tunes mit salute, Jeru von der Beat Science, Kidkut, Antonia b2b Amblio und Boogaloo Steve. Im Cafe wird eine Abordnung der Waxolutionists (DJ Buzz, The Bionic Kid + Zuzee) allerlei Beats, Breaks, Classics und 80s Extravaganza servieren.

Im Werk gibt es den Wiener Silvester Riesenradl Wahnsinn mit unzähligen Protagnisten der Wiener Clubkultur - darunter Smacs & Patrick Kong, Tobias Oliver und Denis Yashin.

Im Flex gibt es ein Beat It Spezial. Durch den Abend führen unter anderem Chris.Su und Mc Fedora aus Ungarn, Ill Skillz, (Dim Mak), Mc Daxta (Urban Art Forms) und Menace (City Warriors Vienna). Eintritt: 15 Euro.

Im Sass wird einem zum Abschluss des Jahres noch ein „Sound Menü“ kredenzt. Dieses viergängige Gala-Dinner für 13 Euro liest sich dann so: Amuse-Gueule by Sass-Crew Entreè by Manifest Hauptgang by Meuterei Dessert by Guten Abend.

Wo kann man sonst noch gut den Jahreswechsel feiern? Auf der Terrasse vom Heuer am Karlsplatz. Am Donaukanal, etwa am Badeschiff, in der Tonstube. Im Elektro Gönner mit "18 Jahre Lost in Bass". In der Auslage mit Drum & Bass, Reggae und Dancehall. In den Gürtellokalen zwischen Thaliastraße und Alserstraße. Im Rhiz gibt’s zum Beispiel eine Silvestersause mit Wipeout.

Und überall gilt: Früher hingehen erspart viel Stress und blödes Warten vor der Tür. Prosit 2016!

Nicht nur in Wien, auch in den Bundesländern läuten die verschiedenen Kulturinstitutionen landauf, landab zu einem beschwingten Ausklang des Jahres 2015.

In Salzburg wird Silvester zur "Ladies Night": Am Landestheater kommt die gleichnamige Komödie von Stephen Sinclair und Anthony McCarten in einer Bearbeitung von Gunnar Dressler gleich zu doppelten Ehren. Sowohl um 16.30 wie auch 20.00 Uhr wird die Geschichte von sechs arbeitslosen Stahlarbeitern, die Mangels Alternative ihre Hüllen fallen lassen, in der Inszenierung von Thomas Enzinger gezeigt. In den Kammerspielen wiederum ist eine Art Pendant zu erleben, wenn Georg Kreislers Ein-Frau-Musical "Lola Blau" mit Hanna Kastner in der Titelrolle gegeben wird. Das große Silvesterkonzert im Großen Festspielhaus wird zur Bühne für Dirigent Ivor Bolton und das Mozarteum Orchester, auf dem Programm stehen Werke von Jacques Offenbach, Johann Strauß und Josef Strauß.

Ein Klassiker im Silvestertrubel ist die "Fledermaus": Am Tiroler Landestheater ist die Operette von Johann Strauß zwar bereits ausverkauft, aber Restplätze gibt es dafür noch für das Monty-Python-Musical "Spamalot" in den Kammerspielen, dessen musikalische Leitung Hansjörg Sofka übernimmt. Zur Musik von John du Prez und Eric Idle hangelt man sich an der Handlung von "Die Ritter der Kokosnuss" und damit dem Arthus-Mythos entlang, wenngleich mit reichlich Augenzwinkern. Ebenfalls zu spät dran ist, wer sich noch Tickets für die Generalprobe des Neujahrskonzerts im Congress Innsbruck erhoffte. Diese "Reise zu den Sternen" mit Carlos Vazquez am Pult ist nämlich schon ausgebucht.

Ein "Anti-Stück" gibt es für kulturaffine Silvesterbegeisterte im westlichsten Bundesland: Eugene Ionescos "Die kahle Sängerin" hat das Vorarlberger Landestheater auf den Spielplan für den letzten Abend des Jahres genommen. Den Klassiker des absurden Theaters, bei dem ein recht eigentümliches Ehepaar ebenso eine Rolle spielt wie ein Möchtegern-Sherlock-Holmes, inszeniert Matthias Rippert mit Lukas Wurm, Anne Kulbatzki, Silas Breiding, Lisa Hofer, Anton Weil und Bo-Phyllis Strube.

Mit einer Silvesterpremiere lockt das Schauspielhaus Graz: Dort feiert Oliver Klucks "Warteraum Zukunft" in der Regie von Jan Stephan Schmieding im "Haus Zwei" Premiere. Im Haupthaus steht gleich zweimal die Geschichte vom alten Geizhals Volpone und seinen Erbschleichern auf dem Programm ("Volpone oder der Fuchs" von Stefan Zweig). Tickets sind noch zu haben. Richard Heubergers Operette "Der Opernball" steht in der Grazer Oper auf dem Spielplan, hier gibt es nur mehr vereinzelte Restkarten.

Ein dichtes Silvesterprogramm, für das es teilweise auch noch Tickets gibt, erwartet die Linzer: Den Auftakt macht um 16 Uhr im Orchestersaal des Musiktheaters das Silvesterkonzert mit dem Johann Strauss Ensemble, das um 19.30 Uhr im ebenso ausverkauften Saal wiederholt wird. Um 19 Uhr geht Franz Lehars "Die lustige Witwe" im Großen Saal über die Bühne. Musicalfans kommen in der BlackBox bei einer Aufführung von "Hedwig and the Angry Inch" auf ihre Kosten. Um 22 Uhr startet schließlich das Silvesterfest am Volksgarten mit musikalischem wie kulinarischen Schmankerln.

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