„Wir spielen miteinander musikalisches Pingpong“

„Wir spielen miteinander musikalisches Pingpong“
Das geniale Duo Bartolomey/Bittmann

Was passiert, wenn ein klassisch ausgebildeter Cellist und ein ebenso klassisch ausgebildeter Geiger und Mandola-Spieler aufeinandertreffen? Ganz einfach: Man formiert sich zu einem Duo, das die Grenzen der klassischen Musik um Elemente des Jazz, der Improvisation bis zu völlig neuen Tönen erweitert.

So geschehen vor zehn Jahren, als der virtuose Cellist Matthias Bartolomey – sein Vater Franz war jahrzehntelang der unvergleichbare Solocellist der Wiener Philharmoniker – und der ebenso geniale Grenzgänger Klemens Bittmann künstlerisch zueinanderfanden. Der Rest ist eine gelebte Erfolgsgeschichte.

Perfekte Mischung

Denn die Mischung aus Klassik, Jazz, Fusion bis zu Rock macht den Sound dieses Duos unwiderstehlich. Nach einer (musikalisch dennoch intensiven) Sommerpause kann man das auch live nachprüfen. Etwa am 8. September im Theater am Spittelberg inklusive einer größeren Tournee durch viele Länder. Der kürzlich erhaltene Preis der deutschen Schallplattenkritik ist (neben anderen Auszeichnungen) für die beiden Künstler „natürlich ein zusätzlicher Motivationsschub“.

Oder wie Matthias Bartolomey im KURIER-Gespräch sagt: „Preise sind eine schöne Anerkennung, doch der Applaus des Publikums zählt irgend fast wie mehr.“ Und Klemens Bittmann ergänzt:„Als wir vor zehn Jahren begonnen haben, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass unsere Musik so einschlägt. „Lachend: „Wir nehmen das alles in dankbarer Demut an.“

Zwei Ideengeber

Doch wie funktioniert die Zusammenarbeit der beiden, die mit ihren Sounds die Zuhörer verzaubern? Matthias „Bartolomey: „In Wahrheit spielen wir miteinander ein musikalisches Pingpong. Einer von uns hat eine Idee, der andere nimmt sie auf, dann geht es zurück zum Ideengeber, darauf kommt wieder eine Reaktion, und irgendwann haben wir eine Nummer fertig. Ich habe von einem Vater gelernt, der mich immer sehr unterstützt hat, dass Musik auch spontan sein sollte, dass sie auch aus dem Moment heraus entstehen sollte. Ja, es gibt die Noten und Vorgaben, aber innerhalb derer kann man sich immer gut bewegen. Das versuchen wir beide bei jedem Konzert.“

Und Bittmann ergänzt: „Das war auch bei unserem neuen Album so. Wir haben es ,Zehn’ genannt, anlässlich unseres Jubiläums.“ Bartolomey: „Das Schöne ist, dass wir völlig frei sind in unseren Kompositionen, in unserem Zusammenspiel. So sehr ich es liebe, in einem Orchester zu spielen, aber diese Freiheit ist ein großes Geschenk, das wir an unser Publikum weitergeben wollen.“

Peter Jarolin

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