Wiener Staatsoper lässt den Placido Domingo weiter auftreten

Haus am Ring sieht „keinen rechtlich haltbaren Grund“, bestehende Verträge mit ihm nicht zu erfüllen.

Nach den Belästigungsvorwürfen gegen Opernstar Plácido Domingo sieht die Wiener Staatsoper in Absprache mit der Bundestheater-Holding „keinen rechtlich haltbaren Grund“, bestehende Verträge mit ihm nicht zu erfüllen. Die geplanten Auftritte des Künstlers als Macbeth im Oktober 2019 sowie als Nabucco und als Dirigent von „La traviata“ im Juni 2020 bleiben somit aufrecht, teilte die Staatsoper mit.

„Ich war sehr betroffen, als ich von den Vorwürfen über die Medien erfahren habe. Konkret kann ich sie nicht beurteilen und will sie auch nicht verharmlosen. Gleichzeitig will ich auch Plácido Domingo nicht vorverurteilen. Wir leben in einem Rechtsstaat und die momentane Faktenlage sagt mir, dass es a) keine Anklage oder polizeiliche Ermittlungen gegen ihn gibt, dass b) die Los Angeles Opera, an der er im Gegensatz zur Wiener Staatsoper eine Entscheidungsfunktion innehat, eine Untersuchung eingeleitet hat, dass c) die Unschuldsvermutung gilt und dass d) uns in unserem Verantwortungsbereich keinerlei Vorwürfe bekannt sind“, erklärte Staatsoperndirektor Dominique Meyer Freitag Nachmittag in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Zudem betonte er, dass Domingo „im ganzen Haus sowohl künstlerisch als auch menschlich immer sehr geschätzt wurde“.

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