Vitales und heiteres Treffen zweier Komponisten

Von Helmut Christian Mayer
„Da war sie wieder, die Stimme Gottes“: So begeistert, aber auch neidisch äußerte sich Antonio Salieri im Film „Amadeus“ von Milos Forman, als er zum ersten Mal die ätherisch schöne Melodie des 2. Satzes des Klarinettenkonzerts KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart hörte.
Sabine Meyer gelang es, ihrer Klarinette genau solch traumhaft weiche Töne gepaart mit großer Innigkeit zu entlocken. Sie faszinierte bei der Mozartwoche im Großen Saal des Mozarteums aber auch bei den schnellen Sätzen mit stupender Technik. Hierbei und mit festlichen wie auch heiteren Tönen bei Mozarts Posthorn-Serenade KV 320 konnte das Kammerorchester Basel unter dem energiegeladenen Giovanni Antonini, der selbst einmal gekonnt zur Blockflöte griff, sein immenses, virtuoses Potenzial sowie viel Spielfreude demonstrieren. Und dazwischen kam auch Salieri selbst zu Wort, mit den vital musizierten Ouvertüren aus den Opern „Cesare in Farmacusa“ und „La grotta di Trofonio“.
Es gilt nicht nur als das kunstvollste, sondern auch als das anspruchsvollste Cellokonzert von Joseph Haydn. Vor allem der dritte Satz des C-Dur Konzertes ist gespickt von diffizilsten, beinahe unspielbaren Passagen. Kein Problem für Sol Gabetta: Mit größter technischer Virtuosität bewältigte sie im Großen Festspielhaus alle Schwierigkeiten. Sie war aber auch zu weichen, ausdrucksstarken Tönen fähig und wurde vom Publikum zu Recht bejubelt. Einfühlsam begleitet wurde sie von den Wiener Philharmonikern unter Andrés Orozco-Estrada.
Ein Pasticcio aus den Operneinaktern von Salieris „Prima la musica, poi le parole“ und Mozarts „Schauspieldirektor“ wurden dann gegenübergestellt. Es glänzten dabei die Sopranistinnen Kathryn Lewek und Serena Sáenz, Theodore Platt (Bariton) und Nahuel Di Pierro (Bass) mit wunderbaren, vitalen Gesängen, reich an sicheren Koloraturen und viel Witz, wobei teils auch der Intendant der Mozartwoche, Rolando Villazón, überraschend mitsang.
Auch hier zeigten sich die Philharmoniker unter dem hier moderierenden Dirigenten von der besten Seite. Jubelnder Applaus!
Kommentare